Montag, 10. Dezember 2012

Der Zauberer ist tot


Der Zauberer ist tot
Und wann amal mei Stimm vablüht.
Kann sein schon morgn, wie Löwenzahn vablüht.
Ziagts ma mei Fell ab, spannt´sas auf a Trommel.
Und laßt´sas klingen, klingen, klingen.

Weit über Wasser, Feuer, Erd und Luft.

Der Zauberer ist tot.
Der Zauberer ist tot.
Der Spiegelnarr.
Der Schwierige.
Der Märchenhund ist tot.

Und tot sein heißt er lebt.
Er wechselt nur die Gstalt.
Er geht von sich, durch sich, zu sich.
Der Zauberer... ist tot.

Das grelle Licht vom Wolkenplatz,
legt Feuer ins Getreide.
Ich seh, ich seh, was du nicht siehst.
und seh es für uns beide.

Die Hiobsbotin aus Peru,
mit Nattern in den Wangen.
Ich seh, ich seh, was du nicht siehst,
darin bist du gefangen.

Die Kleinmut ist ein Stück von Dreck.
Die schneidet dir die Aussicht.
Die schneidet dir die Einsicht.
Die schneidet dir die Zukunft weg.

Kummt's meine Freund, meine Musikanten,
singts mit mir, das alle hearn können,
das alle hearn müssen.
Weit über Wasser, Feuer, Erd und Luft!

(Der Zauberer ist tot.)
Der Zauberer ist tot.

(Der Zauberer ist tot.)
Hey, der Zauberer ist tot.

(Der Spiegelnarr.)
Der Spiegelnarr.

(Der Schwierige.)
Der Schwierige.

Der Märchenhund ist tot.
(der Märchenhund ist tot.)

Tot, na na na na!
Tot sein heißt, er lebt, er lebt.
Er wechselt nur wieder mal die Gstallt.
Er geht von sich, durch sich, zu sich.
Der Zauberer, kommt singt es,
lauter, lauter, lauter.
Der Zauberer, der Zauberer ist tot.

Und i steig, und i fall.
Wie der Herr von Albatros.
Wie die Wasserkunst im Garten von Hellbrunn.
Unter mir brennen Felder,
brennt ein Hirt und brennt ein Lamm.
Über mir, seine Herrlichkeit, der erste Maschinist.
Und sein Zögern, des san Bänder aus Messing.
Und sein Handeln, is eine Oblage.
Blitz, blitzender Blitz.
Wirf die elektrischen Schlangen.
Blitz, blitzender Blitz.
Nimm die Beruhigt, nimm deine Zangen.

Er geht von sich, durch sich, zu sich.
Der Zauberer, i sing vom Zauberer.
Der Zauberer ist tot.

Und jetzt, noch einmal,
Die Forderungen der Zauberer von Heute,
von Morgen, von Übermorgen.

Sich irren dürfen!
Verwirren dürfen!
Unlogisch handeln!
Sich lernend verwandeln!
Der Sehnsucht vertrauen!
Seltenes schaun!
Unbequem werden!
Feind sein der Herden!
Träume auch machen!
Wach sein und lachen!
Fantaschtisch erleben!
Freiheit aufgeben!

Text: Andre´Heller

Donnerstag, 29. November 2012

Oh, Marilyn Monroe

Oh, Marilyn Monroe,
oh Marilyn Monroe

Marilyn Monroe,
dein Tod kam wie ein weißer Zeppelin
flieg zu den Popcornwolken
der Atem Gottes trocknet dir den Nagellack.
Las Vegas war dein Rodeo
und New York deine Harley Davidson.
Du warst ein Teil von dem Roulette,
in dem Ameika sich selbst verspielt.

Oh, Marilyn Monroe ...

Text: A. Heller



Mittwoch, 28. November 2012

Wandlung

Ich, Tschuang Tse, träumte einst, ich sei ein Schmetterling, ein hin und her flatternder, in allen Zwecken und Zielen ein Schmetterling. Ich wusste nur, dass ich meine Launen wie ein Schmetterling folgte, und war meines Menschenwesens unbewusst. Plötzlich erwachte ich, und da lag ich: wieder „ich selbst“. Nun weiß ich nicht: war ich da ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich jetzt ein Schmetterling, der träumte er sei ein Mensch? Zwischen Mensch und Schmetterling ist eine Schranke. Sie überschreiten ist Wandlung genannt.

 Tschuang Tse