Mittwoch, 13. März 2013

44 Jahre Woodstock - 3


Der letzte Tag von Woodstock begann mit dem Auftritt von Joe Cocker, der mit seiner bereits im Vorjahr erschienenen Coverversion des Beatles-Klassikers "With a Little Help from My Friends" den ersten großen Durchbruch in seiner Karriere erreichte. Nach dessen Auftritt setzte starker Regen und Sturm ein.
Als der Regen aufgehört hatte, betrat der Farmer Max Yasgur die Bühne. Er dankte dem Publikum dafür, dass es ihm half, der Welt etwas zu beweisen. Sie hatten seiner Meinung nach zusammen bewiesen, dass eine halbe Million Menschen zusammenkommen und nichts als Spaß und Musik haben könnte. Er behauptete, dass dies die größte Ansammlung von Leuten an einem Ort überhaupt wäre.



Danach folgte der Auftritt von Country Joe and the Fish, die in letzter Minute als Ersatz für Jethro Tull gebucht worden waren. Auch wenn die Band bereits 1967 beim Monterey Pop Festival aufgetreten war, war Woodstock der Höhepunkt ihrer Karriere. Wieder wurde der I-Feel-Like-I’m-Fixing-to-Die-Rag gespielt.Der nachfolgende Auftritt von Leslie Wests Band Mountain war der vierte gemeinsame Live-Auftritt der vier Bandmitglieder überhaupt. Die Band war erst 1969 gegründet worden.
Gegen 20:00 Uhr gab es einen weiteren Höhepunkt: Den 90-minütigen Auftritt von Ten Years After, die ziemlich rastlos nach einem Konzert mit Nina Simone aus St. Louis angereist waren. Da der Regen die Luftfeuchtigkeit verändert hatte, musste die Band während ihres ersten Songs "Good Morning Little School Girl" nach etwa einer Minute unterbrechen, um die Gitarren erneut zu stimmen.
Nach dem regulären Set folgte die Zugabe "I’m Going Home", in welcher der Gitarrist Alvin Lee ein fast zehnminütiges Solo spielte. Dies war der einzige Song des Auftritts, der von der Filmcrew aufgenommen wurde. Sie hatte mit drei Kameras begonnen zu filmen, von denen eine nach der Hälfte des Auftritts ausfiel. Für die Dreifach-Splitscreen-Version des Films wurde deshalb gegen Ende das gespiegelte Filmmaterial der rechten Kamera benutzt, um die Lücke zu füllen.

Der Auftritt von The Band um 22.30 Uhr, ebenso wie der zwei Wochen später stattfindende Auftritt beim Isle of Wight Festival, wo die Musiker zusammen mit Bob Dylan spielten, war Auslöser für starke Anfälle von Lampenfieber bei den Mitgliedern. Die Musiker von The Band waren derartige Menschenmengen nicht gewöhnt und verarbeiteten diese Erlebnisse später im Song Stage Fright ("Lampenfieber“).
Um Mitternacht folgten Blood, Sweat & Tears, die als einer der Headliner galten. Nach Meinung des Managers der Band hätte der Auftritt nicht im Film erscheinen sollen, da die 7.500 Dollar, die die Band für den Auftritt erhalten hatte, angeblich zu wenig gewesen seien, um den Auftritt für die Zukunft zu erhalten. Allerdings schaffte es die Filmcrew, das Eröffnungsstück More and More aufzuzeichnen, bevor sie der Bühne verwiesen wurde.
Obwohl der nachfolgende Auftritt von Johnny Winter gefilmt wurde, erschien er nicht im Film, da sein Manager sich mit der Filmcrew zerstritten hatte, welche die Veröffentlichung des Auftritts anschließend mit der Begründung, dass er "zu merkwürdig“ gewesen sei, verhinderte.



Gegen 5 Uhr folgte der Auftritt von Crosby, Stills & Nash. Dieser Auftritt, währenddessen auch das neue Bandmitglied Neil Young auf die Bühne kam, war der zweite Liveauftritt der Formation in der neuen Besetzung. Die Bandmitglieder waren dementsprechend nervös und spielten zwei Sets. Den Anfang machte "Judy Blue Eyes", eine Suite von 8 Minuten, die vom Ende der Liebesbeziehung zwischen Stephen Stills und Judy Collins handelt und unter
anderem Someday Soon von Ian Tyson enthält. Außerdem spielten sie mit "4 + 20" einen Song, der auf dem 1970er Album Deja Vu erschien. Danach trat die Butterfield Blues Band auf, die sich kurz zuvor nach einer Studiopause neu formiert hatte. Beim Auftritt der Band um Paul Butterfield war auch David Sanborn und Buzz Feiten dabei. Für ihn war es der erste professionelle Auftritt.
Mit ihrem Auftritt danach wurde Sha-Na-Na einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die Band begann, sich in der US-amerikanischen Rock-’n’-Roll-Landschaft zu etablieren. Sha-Na-Na waren die einzigen Interpreten des Woodstock-Festivals ohne Plattenvertrag; sie spielten ca. 40 Minuten lang für 300 Dollar.



Jimi Hendrix hatte für das Festival eine neue Band zusammengestellt: Gypsy Sun & Rainbows mit Mitch Mitchell (Schlagzeug), seinem alten Armee-Freund Billy Cox (Bass), Larry Lee (Rhythmusgitarre) und zwei Perkussionisten. Hendrix spielte unter anderem den Titel "The Star-Spangled Banner", seine Interpretation der US-amerikanischen Nationalhymne, als einen Friedensappell vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges, in der er das Geräusch
einschlagender Raketen und das Sterben der Soldaten musikalisch wiederzugeben versuchte. Mit Hendrix’ Darbietung von Purple Haze, einer Improvisation und Villanova Junction, gefolgt von Hey Joe als Zugabe endete das Konzert am Montagmorgen gegen 9:00 Uhr.

Ein einstündiges Video " Jimi Hendrix - Live at Woodstock" gibt es hier:  http://vimeo.com/26725690


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