Montag, 13. Juli 2009

Haiku

Kehrt Laub zusammen
talwärts in der Abendsonne
ein Zen Priester

Gestern nicht
nicht morgen
heute blühen die Kirschblüten

Im Japanischen gibt es eine Kunstform, die stark vom Zen- Buddhismus beeinflusst ist: das Haiku, die kürzeste Gedichtform der Weltliteratur. Drei Zeilen mit nur 17 Silben! Auch wenn das Thema gar nicht angesprochen ist, geht es in diesen Gedichten meistens um “Zeit” und zwar um einen bestimmten Augenblick, um die Darstellung von erlebter Gegenwart. Oft sind es ganz alltägliche, belanglose Dinge, die in ihrer Momentaufnahme ein ganz eigenes Gewicht bekommen.
Dieses Haiku stammt von dem berühmten Dichter Matsuo Basho:

Der alte Weiher
Ein Frosch, der grad hineinspringt
Des Wassers Platschen...

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