Kehrt Laub zusammen
talwärts in der Abendsonne
ein Zen Priester
Gestern nicht
nicht morgen
heute blühen die Kirschblüten
Im Japanischen gibt es eine Kunstform, die stark vom Zen- Buddhismus beeinflusst ist: das Haiku, die kürzeste Gedichtform der Weltliteratur. Drei Zeilen mit nur 17 Silben! Auch wenn das Thema gar nicht angesprochen ist, geht es in diesen Gedichten meistens um “Zeit” und zwar um einen bestimmten Augenblick, um die Darstellung von erlebter Gegenwart. Oft sind es ganz alltägliche, belanglose Dinge, die in ihrer Momentaufnahme ein ganz eigenes Gewicht bekommen.
Dieses Haiku stammt von dem berühmten Dichter Matsuo Basho:
Der alte Weiher
Ein Frosch, der grad hineinspringt
Des Wassers Platschen...
Montag, 13. Juli 2009
Freitag, 10. Juli 2009
Die Kunst sich selbst zu lieben
Die Kunst sich selbst zu lieben
Wir alle wollen von Anderen geliebt werden. Aber solange wir uns selbst nicht lieben, achten und respektieren wird das nicht wirklich funktionieren. Daher heißt der erste Schritt zu echtem Selbstvertrauen und auch zur wahren Liebe: "Ich liebe mich selbst". Ich habe im privaten Kreis festgestellt, dass die meisten Menschen sich nicht wirklich lieben. Selbsthass, Abwertung der eigenen Person, Minderwertigkeitskomplexe, diffuse Schuldgefühle und eine tief verwurzelte Gewissheit von "Ich bin irgendwie nicht gut genug". zeigen einen tiefen Mangel an Herzenswärme für sich selbst. Diese Gefühle entstehen in der Kindheit und überschatten unerkannt oft unser ganzes privates und berufliches Leben. Sich selbst zu lieben bedeutet nicht, übertrieben egoistisch zu sein, sondern ein Gefühl für den eigenen Wert und gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln.

Dienstag, 7. Juli 2009
Michael Jackson - Für immer Kind 2
Später im Leben sorgte Michael dafür, dass seine Nase nicht mehr groß war. Doch auch die begabtesten Chirurgen von L.A. konnten die Deformationen nicht beheben, die durch Missbrauch entstanden waren. Wenn man von Jacksons angeblichen Sünden spricht, sollte man fairerweise auch den größeren Kreislauf erwähnen, dessen kleiner, trauriger Teil er nur war. Michaels Geschichte war schon vorbei, ehe sie begonnen hatte, sie war vorgezeichnet von seinen Eltern. Mein Mitgefühl erlaubt mir, die abseitige Welt von Neverland zu übersehen und das Talent dieses Mannes anzuerkennen.
Ich bin wie alle anderen der Meinung, dass Michael Jackson den Status einer Ikone verdient hat. Ich gestehe aber, so leid es mir tut, dass ich Sinatra, Elvis und den Beatles einen höheren Rang zubillige. Vielleicht müssen noch Jahrzehnte vergehen, um Jacksons musikalische Bedeutung besser einschätzen zu können, doch seine Musik scheint mir nicht zeitlos zu sein; sie ist unverkennbar Pop der Achtziger (man denke beispielsweise an Eddie Van Halens grässliches Gitarrensolo in Beat It, an die kitschig stolzierende Basslinie von Bad, an Jacksons abgeschmackte Videos).
Wenn wir uns jedoch die aktuellen Kandidaten für den Popikonenstatus ansehen, so überragt Michael Jackson sie alle um Längen. Als vor drei Wochen auf einem Videosender Billie Jean lief, sagte ich zu meiner Schwester: »Ich weiß, du magst ihn nicht, aber verglichen mit dem, was heute als Musik durchgeht, klingen Michael Jacksons Songs wie die Werke eines klassischen Komponisten.«
Ein typisches Beispiel: Als Jackson starb, war Boom Boom Pow von den Black Eyed Peas in Amerika die Nummer eins der Charts. Der Song ist selbst nach heutigen Maßstäben ein schlimmer Missgriff, der futuristisch klingen will und Sätze wie »I’m so 3008. You’re so 2000 and late« enthält.
Vergleichen Sie das mit dem Song Billie Jean, den MJ wie die meisten seiner Hits selbst geschrieben hat. Achten Sie besonders auf die Zeile »The kid is not my son«. Zunächst ist da die eindringliche, fast sinfonisch klingende Melodie. Ich stelle mir vor, dass diese Melodie so beschwingt die Tonleiter rauf und runter tanzt, wie es der Mann auf der Bühne tat. Und nun betrachten Sie einmal Justin Timberlake, den sogenannten Prince of Pop, und Sexyback, den Song, der als sein Markenzeichen gilt. Da ihr jegliche Melodie (von Qualität ganz zu schweigen) fehlt, macht Justins Tonleiter einfach schlapp. Ich fand Timberlakes dreistes Angebot, Jacksons in London geplante Konzerte zu übernehmen, regelrecht beleidigend.
Nun zu den Texten: »She’s just a girl who says that I am the one, but the kid is not my son.« Hier greift Jackson ein Erwachsenenthema auf, formuliert es aber so subtil, dass ich mit sechs Jahren keine Ahnung hatte, was er da meinte. Vergleichen Sie das mit der aktuellen Nummer sechs der US-Charts, dem ekelerregenden Song LoveGame von Lady Gaga, in dem wiederholt verkündet wird: »I wanna take a ride on your disco stick.« Zudem war die sexuelle Thematik von Billie Jean für Jackson eine Ausnahme. Etliche seiner Songs – Man in the Mirror, Heal the World, sogar Beat It – befassen sich mit der Verbesserung der Gesellschaft. Die Texte dieses Mannes deuten an, dass er sein Publikum verändern – und nicht mit ihm schlafen will.
Die Justins und Gagas dieses Jahrzehnts, fixiert auf steinzeitliche Sexualität, gezeichnet von einem eklatanten Mangel an Fantasie, haben in ihren ganzen oversexed bodies weniger Talent als Jackson in jeder behandschuhten Fingerspitze. Doch seitdem Jackson tot ist, behaupten alle Popstars, von ihm beeinflusst zu sein. Sollte das stimmen, so sind sie offenbar von Jacksons schlechtesten Elementen geprägt worden. Seine überflüssigen Griffe in den Schritt wurden von Rappern wie Lil Wayne übernommen, dessen Hand nur ganz selten nicht den eigenen Penis betatscht. Jacksons zirkusmäßiges Privatleben findet ein andauerndes Echo in der freak show um Britney Spears. Seine unglaublichen Tanzkünste erschienen beinahe überirdisch. Viele Künstler der letzten beiden Jahrzehnte wurden durch sie allerdings in dem Glauben bestärkt, wenn man ein paar provokante Tanzschritte beherrsche, seien eine gute Stimme, musikalisches Können und die Kunst des Songwriting überflüssig – man denke nur an die Pussycat Dolls oder Usher.
Wenn ich mir also ansehe, wie sehr die Popmusik in den letzten zwanzig Jahren auf den Hund gekommen ist, betrauere selbst ich, der ich kein Michael-Jackson-Fan bin, seinen Tod.
Ich habe schon davon gesprochen, wie ich mir Jackson im Jenseits vorstelle. Falls die Verstorbenen nach dem Tod jede gewünschte Form annehmen dürfen, so ist Michael jetzt hoffentlich und für alle Zeit ein Achtjähriger, der sich nicht krank schuften muss, sondern nach Herzenslust auf die Bäume klettern darf.
Dann wäre er endlich glücklich in seiner Haut.
Joey Goebel, 1980 in Henderson, Kentucky, geboren, ist einer der originellsten jungen Schriftsteller der USA. Als Leadsänger der Punkrockband The Mullets tourte er fünf Jahre lang durch den Mittleren Westen. Seine Romane »Freaks« (über eine verrückte Popgruppe), »Vincent« (eine Satire auf die Medienwelt) und »Heartland« (über die amerikanische Provinz und ihren Einfluss auf die große Politik) sind auf Deutsch im Diogenes Verlag erschienen.
Ich bin wie alle anderen der Meinung, dass Michael Jackson den Status einer Ikone verdient hat. Ich gestehe aber, so leid es mir tut, dass ich Sinatra, Elvis und den Beatles einen höheren Rang zubillige. Vielleicht müssen noch Jahrzehnte vergehen, um Jacksons musikalische Bedeutung besser einschätzen zu können, doch seine Musik scheint mir nicht zeitlos zu sein; sie ist unverkennbar Pop der Achtziger (man denke beispielsweise an Eddie Van Halens grässliches Gitarrensolo in Beat It, an die kitschig stolzierende Basslinie von Bad, an Jacksons abgeschmackte Videos).
Wenn wir uns jedoch die aktuellen Kandidaten für den Popikonenstatus ansehen, so überragt Michael Jackson sie alle um Längen. Als vor drei Wochen auf einem Videosender Billie Jean lief, sagte ich zu meiner Schwester: »Ich weiß, du magst ihn nicht, aber verglichen mit dem, was heute als Musik durchgeht, klingen Michael Jacksons Songs wie die Werke eines klassischen Komponisten.«
Ein typisches Beispiel: Als Jackson starb, war Boom Boom Pow von den Black Eyed Peas in Amerika die Nummer eins der Charts. Der Song ist selbst nach heutigen Maßstäben ein schlimmer Missgriff, der futuristisch klingen will und Sätze wie »I’m so 3008. You’re so 2000 and late« enthält.
Vergleichen Sie das mit dem Song Billie Jean, den MJ wie die meisten seiner Hits selbst geschrieben hat. Achten Sie besonders auf die Zeile »The kid is not my son«. Zunächst ist da die eindringliche, fast sinfonisch klingende Melodie. Ich stelle mir vor, dass diese Melodie so beschwingt die Tonleiter rauf und runter tanzt, wie es der Mann auf der Bühne tat. Und nun betrachten Sie einmal Justin Timberlake, den sogenannten Prince of Pop, und Sexyback, den Song, der als sein Markenzeichen gilt. Da ihr jegliche Melodie (von Qualität ganz zu schweigen) fehlt, macht Justins Tonleiter einfach schlapp. Ich fand Timberlakes dreistes Angebot, Jacksons in London geplante Konzerte zu übernehmen, regelrecht beleidigend.
Nun zu den Texten: »She’s just a girl who says that I am the one, but the kid is not my son.« Hier greift Jackson ein Erwachsenenthema auf, formuliert es aber so subtil, dass ich mit sechs Jahren keine Ahnung hatte, was er da meinte. Vergleichen Sie das mit der aktuellen Nummer sechs der US-Charts, dem ekelerregenden Song LoveGame von Lady Gaga, in dem wiederholt verkündet wird: »I wanna take a ride on your disco stick.« Zudem war die sexuelle Thematik von Billie Jean für Jackson eine Ausnahme. Etliche seiner Songs – Man in the Mirror, Heal the World, sogar Beat It – befassen sich mit der Verbesserung der Gesellschaft. Die Texte dieses Mannes deuten an, dass er sein Publikum verändern – und nicht mit ihm schlafen will.
Die Justins und Gagas dieses Jahrzehnts, fixiert auf steinzeitliche Sexualität, gezeichnet von einem eklatanten Mangel an Fantasie, haben in ihren ganzen oversexed bodies weniger Talent als Jackson in jeder behandschuhten Fingerspitze. Doch seitdem Jackson tot ist, behaupten alle Popstars, von ihm beeinflusst zu sein. Sollte das stimmen, so sind sie offenbar von Jacksons schlechtesten Elementen geprägt worden. Seine überflüssigen Griffe in den Schritt wurden von Rappern wie Lil Wayne übernommen, dessen Hand nur ganz selten nicht den eigenen Penis betatscht. Jacksons zirkusmäßiges Privatleben findet ein andauerndes Echo in der freak show um Britney Spears. Seine unglaublichen Tanzkünste erschienen beinahe überirdisch. Viele Künstler der letzten beiden Jahrzehnte wurden durch sie allerdings in dem Glauben bestärkt, wenn man ein paar provokante Tanzschritte beherrsche, seien eine gute Stimme, musikalisches Können und die Kunst des Songwriting überflüssig – man denke nur an die Pussycat Dolls oder Usher.
Wenn ich mir also ansehe, wie sehr die Popmusik in den letzten zwanzig Jahren auf den Hund gekommen ist, betrauere selbst ich, der ich kein Michael-Jackson-Fan bin, seinen Tod.
Ich habe schon davon gesprochen, wie ich mir Jackson im Jenseits vorstelle. Falls die Verstorbenen nach dem Tod jede gewünschte Form annehmen dürfen, so ist Michael jetzt hoffentlich und für alle Zeit ein Achtjähriger, der sich nicht krank schuften muss, sondern nach Herzenslust auf die Bäume klettern darf.
Dann wäre er endlich glücklich in seiner Haut.
Joey Goebel, 1980 in Henderson, Kentucky, geboren, ist einer der originellsten jungen Schriftsteller der USA. Als Leadsänger der Punkrockband The Mullets tourte er fünf Jahre lang durch den Mittleren Westen. Seine Romane »Freaks« (über eine verrückte Popgruppe), »Vincent« (eine Satire auf die Medienwelt) und »Heartland« (über die amerikanische Provinz und ihren Einfluss auf die große Politik) sind auf Deutsch im Diogenes Verlag erschienen.
Michael Jackson - Für immer Kind 1
Ich war nie ein Michael-Jackson-Fan. Ich hatte aber auch nie etwas gegen ihn. Tatsächlich war die erste Musikkonserve, die ich je gekauft habe, eine Kassettenaufnahme seiner Single Black or White. Das war kurz nach meinem 11. Geburtstag. Damals begann und endete meine Laufbahn als Käufer von Michael Jacksons Musik.
Hier folgen also die Beobachtungen eines 28-jährigen Amerikaners, der objektiv auf Jacksons Laufbahn zurückblicken kann. Ich werde ihn nicht als Artilleristen des musikalischen Mainstreams verdammen, der seine momentane Allgegenwart in den Medien nicht verdient hat – so sehen es einige meiner zynischen Hipster-Freunde. Aber ich will ihn auch nicht heiligsprechen.
Für mich ist Jacksons Tod etwas Großes, sogar das Ende einer Epoche. Trotzdem wünschte ich, wir würden ihn nüchtern bewerten. Dieselben Medien, die ihn jetzt anhimmeln, behandelten ihn noch vor einer Woche als schlechten Scherz. Ich stelle mir vor, wie er sich in diesem Moment im Jenseits die Frage stellt: »Wo wart ihr die letzten fünfzehn Jahre bloß alle?«
Meine Indifferenz gegenüber Jackson verdanke ich meiner großen Schwester CeCe, deren Geschmack mich geprägt hat. Am vergangenen Wochenende sagte CeCe zu mir: »In der fünften Klasse war ich das einzige Mädchen, das ihn nicht mochte.« Sie meinte, das sei eines der ersten Anzeichen gewesen, dass sie eine Außenseiterin bleiben würde.
Es stimmt: Für einen amerikanischen Teenager der achtziger Jahre war es geradezu bizarr, dem King of Pop keine Reverenz zu erweisen, obwohl MJs eigene Bizarrerie letztlich dafür sorgte, dass die treuen Mädchenschafe sich von ihm abwandten, um Bon Jovi oder später Nirvana zu folgen. Nirvanas Nevermind- Album kickte 1991 Jacksons Dangerous von der Spitze der Charts und versetzte den Achtzigern den Todesstoß – wie die Rockjournalisten gern sagen.
Unfähig, seine Popularität in den Neunzigern und Zweitausendern aufrechtzuerhalten – denn ihm fehlte das Talent für billige Sexualität, die seinem weiblichen Pendant Madonna das Überleben sicherte –, wird Jackson immer für die Achtziger stehen. Mein erster Gedanke, als ich von seinem Tod erfuhr: Jetzt sind die Achtziger wirklich tot.
Ich gab gerade einen Englisch-Abendkurs, als die Yahoo-Homepage die Nachricht brachte, AP habe Jacksons Tod bestätigt. Zu Beginn des Kurses, als ich auf der relativ unzuverlässigen Website TMZ.com von dem Gerücht erfuhr, hatte ich an die Tafel geschrieben: »Michael Jackson R.I.P.?« Ich hatte es immer gehasst, wenn Lehrer und Dozenten so taten, als gäbe es keine Welt außerhalb des Unterrichtsraums oder als stünden sie über der Popkultur. Während des Kurses behielt ich den Computer im Auge, und ich gestehe zu meiner Schande, wie aufgeregt ich war, derjenige zu sein, der es bekannt gab: »Er ist tot.«
Von zwanzig Studenten hörte ich zwei aufstöhnen. Die übrigen, ihrer fehlenden Reaktion und dem irritierten Grinsen nach zu urteilen, empfanden Michael Jacksons Tod so wie ich: Was geht uns das an? Vor Kurzem noch hatten die Amerikaner Umfragen zufolge Michael Jackson mehr gehasst als Saddam Hussein. Seine angebliche Pädophilie und die Balkon-Mätzchen mit seinem Baby waren nicht dazu geeignet, eine allgemeine Tränenflut zu entfesseln.
Nachdem ich aber das Fragezeichen von der Tafel gewischt hatte, packte mich die Traurigkeit doch. Es wurde mir nämlich klar, dass wieder ein Stück meiner Kindheit verschwunden war. Für viele meiner Altersgruppe ist bereits der Gedanke an die Achtziger tröstlich, weil wir damals Kinder waren. Wir wurden von den Schlümpfen geweckt, gingen mit Johnny Carsons Talkshow zu Bett, und irgendwann im Lauf des Tages hatte unweigerlich Michael Jackson einen Auftritt. Ein Beleg dafür, wie sehr meine Generation dieses Jahrzehnt verehrt: Zwei der teuersten Kinofilme dieses Sommers basieren auf weiter nichts als den Spielzeugen, mit denen wir uns damals beschäftigten, Transformers und G.I. Joe.
Und so sagte ich zu meinen Studenten: »Jetzt sind die achtziger Jahre offiziell tot.« Dann verwies ich auf eine Titelgeschichte des Nachrichtenmagazins Time, deren Autor Kurt Anderson die These vertrat, die Achtziger hätten erst 2008 geendet, mit der Wirtschaftskrise. Anderson schrieb, die typische Achtziger-Jahre-Geisteshaltung der Habgier und Exzesse sei in den Neunzigern und nach der Jahrtausendwende immer präsent gewesen und habe zu unseren aktuellen Problemen geführt. Falls das stimmt, bedeutet Michael Jacksons Tod mit 50 den letzten Erdbrocken, der die Achtziger ein für alle Mal unter sich begräbt. Dieses Bild fand ich am folgenden Tag bestätigt, als ich einen Filmausschnitt sah, in dem Reagan zu Michael sagt: »Ihr Erfolg ist der wahr gewordene Amerikanische Traum.« Doch MJs Erfolg war nicht der wahr gewordene Amerikanische Traum. Es war der wild gewordene Amerikanische Traum. Der mutierte Traum.
Apropos Exzesse der Achtziger – mir fällt kein anderer Fall ein, wo sich der Amerikanische Traum so spektakulär und grotesk entlud. Diesem Amerikanischen Traum setzte nur die Fantasie des Träumers Grenzen, und o Mann, MJ hatte eine ausgeprägte Fantasie.
Mögen Sie Vergnügungsparks?
Michael Jackson wohnte in einem.
Mögen Sie Affen?
Michael Jacksons bester Freund war einer.
Würden Sie sich gern die Knochen des Elefantenmenschen beschaffen, als Spielzeug, zu Ihrem Amüsement?
Tja, Jacko, da können wir dir nicht folgen.
Jacksons Leben, MTVs Antwort auf den Großen Gatsby, wirkte wie ein warnendes Beispiel dafür, was passiert, wenn man sich alle Wünsche erfüllen kann. Seine unbegrenzten Mittel erlaubten ihm, Kinder (und ihre geldgierigen Eltern) nach Neverland zu locken, was seinen Untergang besiegelte. Und wahrscheinlich schürte der beispiellose weltweite Ruhm in ihm die Wahnvorstellung, er könne der einzige Mensch in der Geschichte sein, der nie erwachsen werden muss. All das bedeutet, dass Jacksons Leben eine literarische Qualität besaß, auf die ein Schriftsteller einfach hinweisen muss. In ihm haben wir den archetypischen Helden: eine ganz besondere Seele einfacher Herkunft, dazu bestimmt, König zu werden. Und wir haben einen Schurken – seinen Vater, Joe Jackson.
Man muss kein Schriftsteller sein, um die Symbolik von MJs äußerlichen Verwandlungen zu entschlüsseln. Wenn er sich im Spiegel sah, erkannte er unweigerlich Züge des Schurken. Es war Joes besessene Jagd nach dem Amerikanischen Traum, die Michael zwang, mit acht Jahren auf Tournee zu gehen. Zuchtmeister Joe missbrauchte seine Kinder, denen er sein Einkommen verdankte, er malträtierte sie mit Gürtelhieben und Worten. Für den kleinen Michael hatte er eine besondere Beleidigung parat: »big nose«, Großnase.
Joey Goebel
Hier folgen also die Beobachtungen eines 28-jährigen Amerikaners, der objektiv auf Jacksons Laufbahn zurückblicken kann. Ich werde ihn nicht als Artilleristen des musikalischen Mainstreams verdammen, der seine momentane Allgegenwart in den Medien nicht verdient hat – so sehen es einige meiner zynischen Hipster-Freunde. Aber ich will ihn auch nicht heiligsprechen.
Für mich ist Jacksons Tod etwas Großes, sogar das Ende einer Epoche. Trotzdem wünschte ich, wir würden ihn nüchtern bewerten. Dieselben Medien, die ihn jetzt anhimmeln, behandelten ihn noch vor einer Woche als schlechten Scherz. Ich stelle mir vor, wie er sich in diesem Moment im Jenseits die Frage stellt: »Wo wart ihr die letzten fünfzehn Jahre bloß alle?«
Meine Indifferenz gegenüber Jackson verdanke ich meiner großen Schwester CeCe, deren Geschmack mich geprägt hat. Am vergangenen Wochenende sagte CeCe zu mir: »In der fünften Klasse war ich das einzige Mädchen, das ihn nicht mochte.« Sie meinte, das sei eines der ersten Anzeichen gewesen, dass sie eine Außenseiterin bleiben würde.
Es stimmt: Für einen amerikanischen Teenager der achtziger Jahre war es geradezu bizarr, dem King of Pop keine Reverenz zu erweisen, obwohl MJs eigene Bizarrerie letztlich dafür sorgte, dass die treuen Mädchenschafe sich von ihm abwandten, um Bon Jovi oder später Nirvana zu folgen. Nirvanas Nevermind- Album kickte 1991 Jacksons Dangerous von der Spitze der Charts und versetzte den Achtzigern den Todesstoß – wie die Rockjournalisten gern sagen.
Unfähig, seine Popularität in den Neunzigern und Zweitausendern aufrechtzuerhalten – denn ihm fehlte das Talent für billige Sexualität, die seinem weiblichen Pendant Madonna das Überleben sicherte –, wird Jackson immer für die Achtziger stehen. Mein erster Gedanke, als ich von seinem Tod erfuhr: Jetzt sind die Achtziger wirklich tot.
Ich gab gerade einen Englisch-Abendkurs, als die Yahoo-Homepage die Nachricht brachte, AP habe Jacksons Tod bestätigt. Zu Beginn des Kurses, als ich auf der relativ unzuverlässigen Website TMZ.com von dem Gerücht erfuhr, hatte ich an die Tafel geschrieben: »Michael Jackson R.I.P.?« Ich hatte es immer gehasst, wenn Lehrer und Dozenten so taten, als gäbe es keine Welt außerhalb des Unterrichtsraums oder als stünden sie über der Popkultur. Während des Kurses behielt ich den Computer im Auge, und ich gestehe zu meiner Schande, wie aufgeregt ich war, derjenige zu sein, der es bekannt gab: »Er ist tot.«
Von zwanzig Studenten hörte ich zwei aufstöhnen. Die übrigen, ihrer fehlenden Reaktion und dem irritierten Grinsen nach zu urteilen, empfanden Michael Jacksons Tod so wie ich: Was geht uns das an? Vor Kurzem noch hatten die Amerikaner Umfragen zufolge Michael Jackson mehr gehasst als Saddam Hussein. Seine angebliche Pädophilie und die Balkon-Mätzchen mit seinem Baby waren nicht dazu geeignet, eine allgemeine Tränenflut zu entfesseln.
Nachdem ich aber das Fragezeichen von der Tafel gewischt hatte, packte mich die Traurigkeit doch. Es wurde mir nämlich klar, dass wieder ein Stück meiner Kindheit verschwunden war. Für viele meiner Altersgruppe ist bereits der Gedanke an die Achtziger tröstlich, weil wir damals Kinder waren. Wir wurden von den Schlümpfen geweckt, gingen mit Johnny Carsons Talkshow zu Bett, und irgendwann im Lauf des Tages hatte unweigerlich Michael Jackson einen Auftritt. Ein Beleg dafür, wie sehr meine Generation dieses Jahrzehnt verehrt: Zwei der teuersten Kinofilme dieses Sommers basieren auf weiter nichts als den Spielzeugen, mit denen wir uns damals beschäftigten, Transformers und G.I. Joe.
Und so sagte ich zu meinen Studenten: »Jetzt sind die achtziger Jahre offiziell tot.« Dann verwies ich auf eine Titelgeschichte des Nachrichtenmagazins Time, deren Autor Kurt Anderson die These vertrat, die Achtziger hätten erst 2008 geendet, mit der Wirtschaftskrise. Anderson schrieb, die typische Achtziger-Jahre-Geisteshaltung der Habgier und Exzesse sei in den Neunzigern und nach der Jahrtausendwende immer präsent gewesen und habe zu unseren aktuellen Problemen geführt. Falls das stimmt, bedeutet Michael Jacksons Tod mit 50 den letzten Erdbrocken, der die Achtziger ein für alle Mal unter sich begräbt. Dieses Bild fand ich am folgenden Tag bestätigt, als ich einen Filmausschnitt sah, in dem Reagan zu Michael sagt: »Ihr Erfolg ist der wahr gewordene Amerikanische Traum.« Doch MJs Erfolg war nicht der wahr gewordene Amerikanische Traum. Es war der wild gewordene Amerikanische Traum. Der mutierte Traum.
Apropos Exzesse der Achtziger – mir fällt kein anderer Fall ein, wo sich der Amerikanische Traum so spektakulär und grotesk entlud. Diesem Amerikanischen Traum setzte nur die Fantasie des Träumers Grenzen, und o Mann, MJ hatte eine ausgeprägte Fantasie.
Mögen Sie Vergnügungsparks?
Michael Jackson wohnte in einem.
Mögen Sie Affen?
Michael Jacksons bester Freund war einer.
Würden Sie sich gern die Knochen des Elefantenmenschen beschaffen, als Spielzeug, zu Ihrem Amüsement?
Tja, Jacko, da können wir dir nicht folgen.
Jacksons Leben, MTVs Antwort auf den Großen Gatsby, wirkte wie ein warnendes Beispiel dafür, was passiert, wenn man sich alle Wünsche erfüllen kann. Seine unbegrenzten Mittel erlaubten ihm, Kinder (und ihre geldgierigen Eltern) nach Neverland zu locken, was seinen Untergang besiegelte. Und wahrscheinlich schürte der beispiellose weltweite Ruhm in ihm die Wahnvorstellung, er könne der einzige Mensch in der Geschichte sein, der nie erwachsen werden muss. All das bedeutet, dass Jacksons Leben eine literarische Qualität besaß, auf die ein Schriftsteller einfach hinweisen muss. In ihm haben wir den archetypischen Helden: eine ganz besondere Seele einfacher Herkunft, dazu bestimmt, König zu werden. Und wir haben einen Schurken – seinen Vater, Joe Jackson.
Man muss kein Schriftsteller sein, um die Symbolik von MJs äußerlichen Verwandlungen zu entschlüsseln. Wenn er sich im Spiegel sah, erkannte er unweigerlich Züge des Schurken. Es war Joes besessene Jagd nach dem Amerikanischen Traum, die Michael zwang, mit acht Jahren auf Tournee zu gehen. Zuchtmeister Joe missbrauchte seine Kinder, denen er sein Einkommen verdankte, er malträtierte sie mit Gürtelhieben und Worten. Für den kleinen Michael hatte er eine besondere Beleidigung parat: »big nose«, Großnase.
Joey Goebel
Wie der Gedanke den Menschen schuf
Wie der Gedanke den Menschen schuf
Der Gedanke schwebte über die Erde und suchte einen Platz, um auszuruhen. Er ließ sich auf einer Blüte nieder. Doch sie schwankte nur im Winde und überschüttete ihn mit Blütenstaub. So verließ er sie.
Er fand eine Ameise. Doch sie hielt plötzlich inne. So wie sie vorher unermüdlich gesammelt und geschleppt hatte, so verfiel sie in ein endloses Grübeln, rührte sich nicht mehr und verhungerte.
Der Gedanke flog weiter und fand ein Wesen, welches auf dem Boden hockte und lustlos Dinge anstieß, aufhob und sie wieder fallen ließ.
"Nimm mich auf!", sagte der Gedanke. "Als Belohnung werde ich dir die Lust schenken, die Freude und den Genuss."
So zog der Gedanke in das Wesen ein und nannte es Mensch. Der Mensch sah sich um, und alles, was er fand und tat, bereitete ihm Lust. Er freute sich an den Blumen. Er genoss den Anblick der Wolken. Er liebte es, umherzugehen und innezuhalten. Er aß mit Freude, und trank das Wasser mit Lust.
Doch er genoss es auch, die Blumen zu zertrampeln, das Wasser zu verschmutzen und die Tiere zu fangen und zu quälen.
Da gebot ihm der Gedanke Einhalt: "Ich werde dir den Zweifel geben, damit du bereit bist, über alles, was du tust und über alles, was du lässt, dir Rechenschaft abzulegen."
Doch bald saß der Mensch wieder auf dem Boden, zerrissen zwischen dem, was er tun wollte, und der Furcht davor, etwas zu zerstören, ängstlich bemüht, alles zu vermeiden, was er nicht ausführlich bedacht und vorhergesehen hatte.
"Das ist nicht gut", sagte der Gedanke. "Als ich dich traf, warst du lustlos und ohne Ziel. Doch jetzt weißt du, was Lust ist, und versagst sie dir aus Angst, dein Ziel zu verfehlen. So will ich dir die Hoffnung geben, die dich aus der erstarrten Umklammerung von Lust und Zweifel befreien soll!"
Und so richtete sich der Mensch wieder auf, sammelte und baute, plante und schuf sich eine Welt, von der er hoffte, dass sie ihm zur Lust gereichen werde. Er sammelte Blumensamen, säte und hoffte, sich an ihrem Duft und ihrer Schönheit zu laben, er ersann Speisen und Spiele. Doch er konnte die Zeit nicht vergessen, wo er nur Lust empfand, wo alles, was er tat, ihm Freude bereitete, wo er die Welt genoss, ungetrübt und nicht angenagt von Zweifel. Die Hoffnung schwand, dass es, so sehr er sich auch mühte, je wieder so sein würde. Der Zweifel drohte, die Hoffnung wieder zu ersticken, und der Mensch schien immer mehr in Trübsal zu versinken. Jedes Misslingen schien ihm ein Zeichen, jeder Schmerz brannte sich ihm in die Seele und jedes Scheitern ließ ihn verzweifeln. Die Hoffnung erkrankte und verwandelte sich in Sehnsucht.
Da schaute ihm der Gedanke ein letztes Mal an und sagte: "Ich werde dir eine letzte Gabe schenken. Du sollst vergessen können, damit die Hoffnung nicht stirbt und die Freude ungetrübt sein kann."
Und der Mensch vergaß den Gedanken
Der Gedanke schwebte über die Erde und suchte einen Platz, um auszuruhen. Er ließ sich auf einer Blüte nieder. Doch sie schwankte nur im Winde und überschüttete ihn mit Blütenstaub. So verließ er sie.
Er fand eine Ameise. Doch sie hielt plötzlich inne. So wie sie vorher unermüdlich gesammelt und geschleppt hatte, so verfiel sie in ein endloses Grübeln, rührte sich nicht mehr und verhungerte.
Der Gedanke flog weiter und fand ein Wesen, welches auf dem Boden hockte und lustlos Dinge anstieß, aufhob und sie wieder fallen ließ.
"Nimm mich auf!", sagte der Gedanke. "Als Belohnung werde ich dir die Lust schenken, die Freude und den Genuss."
So zog der Gedanke in das Wesen ein und nannte es Mensch. Der Mensch sah sich um, und alles, was er fand und tat, bereitete ihm Lust. Er freute sich an den Blumen. Er genoss den Anblick der Wolken. Er liebte es, umherzugehen und innezuhalten. Er aß mit Freude, und trank das Wasser mit Lust.
Doch er genoss es auch, die Blumen zu zertrampeln, das Wasser zu verschmutzen und die Tiere zu fangen und zu quälen.
Da gebot ihm der Gedanke Einhalt: "Ich werde dir den Zweifel geben, damit du bereit bist, über alles, was du tust und über alles, was du lässt, dir Rechenschaft abzulegen."
Doch bald saß der Mensch wieder auf dem Boden, zerrissen zwischen dem, was er tun wollte, und der Furcht davor, etwas zu zerstören, ängstlich bemüht, alles zu vermeiden, was er nicht ausführlich bedacht und vorhergesehen hatte.
"Das ist nicht gut", sagte der Gedanke. "Als ich dich traf, warst du lustlos und ohne Ziel. Doch jetzt weißt du, was Lust ist, und versagst sie dir aus Angst, dein Ziel zu verfehlen. So will ich dir die Hoffnung geben, die dich aus der erstarrten Umklammerung von Lust und Zweifel befreien soll!"
Und so richtete sich der Mensch wieder auf, sammelte und baute, plante und schuf sich eine Welt, von der er hoffte, dass sie ihm zur Lust gereichen werde. Er sammelte Blumensamen, säte und hoffte, sich an ihrem Duft und ihrer Schönheit zu laben, er ersann Speisen und Spiele. Doch er konnte die Zeit nicht vergessen, wo er nur Lust empfand, wo alles, was er tat, ihm Freude bereitete, wo er die Welt genoss, ungetrübt und nicht angenagt von Zweifel. Die Hoffnung schwand, dass es, so sehr er sich auch mühte, je wieder so sein würde. Der Zweifel drohte, die Hoffnung wieder zu ersticken, und der Mensch schien immer mehr in Trübsal zu versinken. Jedes Misslingen schien ihm ein Zeichen, jeder Schmerz brannte sich ihm in die Seele und jedes Scheitern ließ ihn verzweifeln. Die Hoffnung erkrankte und verwandelte sich in Sehnsucht.
Da schaute ihm der Gedanke ein letztes Mal an und sagte: "Ich werde dir eine letzte Gabe schenken. Du sollst vergessen können, damit die Hoffnung nicht stirbt und die Freude ungetrübt sein kann."
Und der Mensch vergaß den Gedanken
Donnerstag, 2. Juli 2009
Die Reise ins Innere des Seins - Teil 5
Ein Meister schickt seinen Schüler in den Garten, um dort Ordnung zu schaffen. Zwei Stunden kehrt der Schüler Blätter beiseite, schneidet trockene Ästen ab, richtet Blütenknospen auf, dann meint er: "Meister, ich bin fertig."
Der Meister guckt nur vom Fenster aus in den Garten, und erwidert: "Nein, Du bist nicht fertig."
Und wieder geht der Schüler in den Garten, kehrt Blätter zusammen, die er beim ersten Mal übersehen hat, schneidet weiter trockenes Laub ab, richtet hier und da Knospen auf, befreit Pflanzen von trockenen Blättern, und harkt noch ein wenig den Boden. Nach drei Stunden sagt er: "Meister, ich glaube, ich bin jetzt fertig."
Der Meister schüttelt den Kopf und sagt: "Nein, das bist Du nicht."
Etwas missmutig betritt der Schüler noch einmal den Garten. Und er findet tatsächlich noch mehr trockenes Laub, das er zusammenkehrt und auf den Komposthaufen wirft, er findet doch noch ein paar Äste, die er zurückschneiden kann und er bearbeitet irgendwann den ganzen Boden mit der Harke, dann gibt er den Vögeln noch Futter und schaut sich um. Kein trockenes Blatt mehr, kein trockener Ast ist mehr zu sehen, keine ungepflegte oder unbearbeitete Stelle. Er findet sein Werk gelungen. Nach weiteren 4 Stunden kehrt er zum Meister zurück und sagt: "Meister, ich finde nichts mehr, ich bin fertig."
Doch - der Meister schüttelt nur den Kopf. Er geht gemeinsam mit dem Schüler in den Garten und begutachtet dessen Werk. Dann geht er langsam zu einem kleinen Ahorn, und schüttelt diesen, so dass ein einziges Blatt sich löst, und zu Boden fällt. Der Meister dreht sich zum Schüler um, und sagt: "So. So ist es in Ordnung."

Als ich einmal für ein paar Tage zu Gast war in einem japanischen Zen Kloster, war ich zunächst überrascht, wie wenig die Mönche dort meditierten. Nur ein paar Stunden. Die meiste Zeit war der Arbeit in den Gärten gewidmet. Nicht nur, dass es anstrengend war ich konnte keinen rechten Sinn darin erkennen, jedes auch noch so kleine Blatt aufzuheben, das auf die Kiesflächen gefallen war. Ich war hierher gekommen, um etwas über Zen Buddhismus zu lernen, nicht über Gartenarbeit!
Tatsächlich lernte ich schließlich dabei am meisten nicht nur über Zen, auch über mich selbst. Einmal sollte ich auf dem Friedhof, der zum Kloster gehörte, Unkraut jäten. Der Zen Meister, der oft mithalf, zeigte mir sogar, wie. Das war doch nicht nötig, dachte ich, es ist doch gar nicht schwer. Als er nach zwei Stunden zurückkam, hatte ich einen hochroten Kopf und war völlig aufgelöst. Ich hatte die ganze Zeit über sehr schnell gearbeitet, dabei immer nur ans Fertigwerden gedacht und daran, es möglichst gut zu machen. Der Meister lächelte und sagte: “Sie haben Zeit”. Und dann noch einmal - in einer etwas sonderbaren Formulierung: “Die Zeit ist da, wenn Sie da sind”. Es dauerte ein wenig, aber dann verstand ich, was er meinte.
Quelle: Bayerischer Rundfunk
Der Meister guckt nur vom Fenster aus in den Garten, und erwidert: "Nein, Du bist nicht fertig."
Und wieder geht der Schüler in den Garten, kehrt Blätter zusammen, die er beim ersten Mal übersehen hat, schneidet weiter trockenes Laub ab, richtet hier und da Knospen auf, befreit Pflanzen von trockenen Blättern, und harkt noch ein wenig den Boden. Nach drei Stunden sagt er: "Meister, ich glaube, ich bin jetzt fertig."
Der Meister schüttelt den Kopf und sagt: "Nein, das bist Du nicht."
Etwas missmutig betritt der Schüler noch einmal den Garten. Und er findet tatsächlich noch mehr trockenes Laub, das er zusammenkehrt und auf den Komposthaufen wirft, er findet doch noch ein paar Äste, die er zurückschneiden kann und er bearbeitet irgendwann den ganzen Boden mit der Harke, dann gibt er den Vögeln noch Futter und schaut sich um. Kein trockenes Blatt mehr, kein trockener Ast ist mehr zu sehen, keine ungepflegte oder unbearbeitete Stelle. Er findet sein Werk gelungen. Nach weiteren 4 Stunden kehrt er zum Meister zurück und sagt: "Meister, ich finde nichts mehr, ich bin fertig."
Doch - der Meister schüttelt nur den Kopf. Er geht gemeinsam mit dem Schüler in den Garten und begutachtet dessen Werk. Dann geht er langsam zu einem kleinen Ahorn, und schüttelt diesen, so dass ein einziges Blatt sich löst, und zu Boden fällt. Der Meister dreht sich zum Schüler um, und sagt: "So. So ist es in Ordnung."

Als ich einmal für ein paar Tage zu Gast war in einem japanischen Zen Kloster, war ich zunächst überrascht, wie wenig die Mönche dort meditierten. Nur ein paar Stunden. Die meiste Zeit war der Arbeit in den Gärten gewidmet. Nicht nur, dass es anstrengend war ich konnte keinen rechten Sinn darin erkennen, jedes auch noch so kleine Blatt aufzuheben, das auf die Kiesflächen gefallen war. Ich war hierher gekommen, um etwas über Zen Buddhismus zu lernen, nicht über Gartenarbeit!
Tatsächlich lernte ich schließlich dabei am meisten nicht nur über Zen, auch über mich selbst. Einmal sollte ich auf dem Friedhof, der zum Kloster gehörte, Unkraut jäten. Der Zen Meister, der oft mithalf, zeigte mir sogar, wie. Das war doch nicht nötig, dachte ich, es ist doch gar nicht schwer. Als er nach zwei Stunden zurückkam, hatte ich einen hochroten Kopf und war völlig aufgelöst. Ich hatte die ganze Zeit über sehr schnell gearbeitet, dabei immer nur ans Fertigwerden gedacht und daran, es möglichst gut zu machen. Der Meister lächelte und sagte: “Sie haben Zeit”. Und dann noch einmal - in einer etwas sonderbaren Formulierung: “Die Zeit ist da, wenn Sie da sind”. Es dauerte ein wenig, aber dann verstand ich, was er meinte.
Quelle: Bayerischer Rundfunk
Die Reise ins Innere des Seins - Teil 3
Schon nach wenigen Metern siehst Du eine gewaltige Stadt mit beeindruckenden Wolkenkratzern, die scheinbar den Himmel berühren.Überall findet man Kräne und Baumaschinen, die unfertige Häuser ausbauen oder fertige einreißen, um Platz für noch größere Gebäude zu machen. So wirkt die Stadt seltsam unfertig und zusammengewürfelt und doch beruht sie auf einem gemeinsamen Bauplan, wie man unschwer erkennt. Die großen Teilchen-beschleuniger der Physiker spannen sich weit im Rund am Stadtrand.
Unweit davon entfernt stehen die futuristischen Observatorien der Astronomen. Von dort führt die Prachtstraße der Mathematiker in logarithmischen Dimensionen quer durch die ganze Stadt. Wer ihr folgt, gelangt schnell zu den unglaublich vielfältigen Gewächshäusern, Gärten und Labors der Biologen, die durch einen stählernen Gang mit dem aufstrebenden Turm der Gentechniker verbunden sind. Überall findet man ein Gewirr aus Rohren und Leitungen, die zu den undurchschaubar gebauten Fabriken der Chemiker gehören. Auf den streng planquadratisch angeordneten Straßen fahren die Mobile der Geographen. Über- und untereinander laufen die Datenautobahnen der Informatiker und Elektrotechniker.
Es ist alles andere als einfach, sich in dieser Stadt zurechtzufinden, obwohl überall Wegweiser, Internet- Terminals und Infotafeln aufgestellt sind. Zu groß scheint die Vielfalt und zu schnell die Entwicklung, um sie als einfacher Mensch zu verstehen. Doch Du bist nicht allein. Ein netter, glatzköpfiger Herr mit Nickelbrille spricht Dich an:
»Du suchst die Wahrheit, wie ich vermute? Nun, Du hast sicher schon eine weite Reise hinter Dir und bist so manchem Scharlatan begegnet, der Dir weismachen wollte, was die Wahrheit sei. Das waren alles alte Narren aus früheren Zeiten. Ich heiße Dich willkommen im Reich des Wissens. Wir haben alle Rätsel des Universums entschlüsselt und wissen, wie die Wahrheit aussieht. Es gibt keinen Gott, kein gottgleiches Brahman und kein unsichtbares Tao - alles Unsinn. Es gibt nur die Naturgesetze und den chaotischen Zufall, die vom Urknall bis heute den Lauf der Dinge bestimmten. Man muss nur alles genau genug untersuchen, um alles zu verstehen.
Jedes Geheimnis ist zu enträtseln, wenn man nur will! Nichts bleibt unentdeckt, alles passt zu den Naturgesetzen, die wir entdeckt haben. Dies ist die Wahrheit und nichts weiter - es gibt kein »vor dem Urknall«, kein »hinter dem Universum«, kein Leben nach dem Tod - nur ein zielloses Wirken von zahllosen physikalischen, chemischen und biologischen Gesetzen, die wir mit Hilfe der Mathematik erklären können. Es gibt auch keine anderen Wege zur Wahrheit, drum sage ich Dir nicht, welchen Weg Du nehmen sollst. Bleib einfach hier und lerne, was wir Dich lehren...«
Angesichts dieser vielen Worte und des ameisenhaften Treibens um Dich herum, schwindet Deine Konzentration langsam aber sicher. Du kannst auch diesem Mann nicht glauben, traust seinen Worten nicht und findest Dich in Blasen voller Gedanken wieder, die Dich unwiderruflich nach oben tragen. Zurück durch die Pforte der Wahrheit, hinauf in den Ozean Deines Geistes bis hin zur Oberfläche der alltäglichen Wachheit.
Doch wie gesagt, wer den Grund des Meeres einmal sah, wird ihn immer nie wieder vergessen und ihn immer wieder aufsuchen, um erneut nach der Wahrheit zu suchen. Erneut ins Labyrinth der tausend Möglichkeiten geraten und doch nicht wissen, wo die letzte Wahrheit denn nun liegt?
Habe Vertrauen in Dich, nicht die alten Männer weisen Dir den Weg zur Wahrheit - nur Du allein kannst sie finden , denn sie ist Wirklichkeit am tiefsten Grunde Deines Seins. Dennoch musst Du immer wieder eine Reise wagen und vielen merkwürdigen Ideen begegnen, bevor Du erkennen kannst, was da wirklich in Dir schlummert.
Hab Geduld und komm mit ins Abenteuer Wahrheit.
Unweit davon entfernt stehen die futuristischen Observatorien der Astronomen. Von dort führt die Prachtstraße der Mathematiker in logarithmischen Dimensionen quer durch die ganze Stadt. Wer ihr folgt, gelangt schnell zu den unglaublich vielfältigen Gewächshäusern, Gärten und Labors der Biologen, die durch einen stählernen Gang mit dem aufstrebenden Turm der Gentechniker verbunden sind. Überall findet man ein Gewirr aus Rohren und Leitungen, die zu den undurchschaubar gebauten Fabriken der Chemiker gehören. Auf den streng planquadratisch angeordneten Straßen fahren die Mobile der Geographen. Über- und untereinander laufen die Datenautobahnen der Informatiker und Elektrotechniker.
Es ist alles andere als einfach, sich in dieser Stadt zurechtzufinden, obwohl überall Wegweiser, Internet- Terminals und Infotafeln aufgestellt sind. Zu groß scheint die Vielfalt und zu schnell die Entwicklung, um sie als einfacher Mensch zu verstehen. Doch Du bist nicht allein. Ein netter, glatzköpfiger Herr mit Nickelbrille spricht Dich an:
»Du suchst die Wahrheit, wie ich vermute? Nun, Du hast sicher schon eine weite Reise hinter Dir und bist so manchem Scharlatan begegnet, der Dir weismachen wollte, was die Wahrheit sei. Das waren alles alte Narren aus früheren Zeiten. Ich heiße Dich willkommen im Reich des Wissens. Wir haben alle Rätsel des Universums entschlüsselt und wissen, wie die Wahrheit aussieht. Es gibt keinen Gott, kein gottgleiches Brahman und kein unsichtbares Tao - alles Unsinn. Es gibt nur die Naturgesetze und den chaotischen Zufall, die vom Urknall bis heute den Lauf der Dinge bestimmten. Man muss nur alles genau genug untersuchen, um alles zu verstehen.
Jedes Geheimnis ist zu enträtseln, wenn man nur will! Nichts bleibt unentdeckt, alles passt zu den Naturgesetzen, die wir entdeckt haben. Dies ist die Wahrheit und nichts weiter - es gibt kein »vor dem Urknall«, kein »hinter dem Universum«, kein Leben nach dem Tod - nur ein zielloses Wirken von zahllosen physikalischen, chemischen und biologischen Gesetzen, die wir mit Hilfe der Mathematik erklären können. Es gibt auch keine anderen Wege zur Wahrheit, drum sage ich Dir nicht, welchen Weg Du nehmen sollst. Bleib einfach hier und lerne, was wir Dich lehren...«
Angesichts dieser vielen Worte und des ameisenhaften Treibens um Dich herum, schwindet Deine Konzentration langsam aber sicher. Du kannst auch diesem Mann nicht glauben, traust seinen Worten nicht und findest Dich in Blasen voller Gedanken wieder, die Dich unwiderruflich nach oben tragen. Zurück durch die Pforte der Wahrheit, hinauf in den Ozean Deines Geistes bis hin zur Oberfläche der alltäglichen Wachheit.
Doch wie gesagt, wer den Grund des Meeres einmal sah, wird ihn immer nie wieder vergessen und ihn immer wieder aufsuchen, um erneut nach der Wahrheit zu suchen. Erneut ins Labyrinth der tausend Möglichkeiten geraten und doch nicht wissen, wo die letzte Wahrheit denn nun liegt?
Habe Vertrauen in Dich, nicht die alten Männer weisen Dir den Weg zur Wahrheit - nur Du allein kannst sie finden , denn sie ist Wirklichkeit am tiefsten Grunde Deines Seins. Dennoch musst Du immer wieder eine Reise wagen und vielen merkwürdigen Ideen begegnen, bevor Du erkennen kannst, was da wirklich in Dir schlummert.
Hab Geduld und komm mit ins Abenteuer Wahrheit.
Die Reise ins Innere des Seins - Teil 2
Nach wenigen Sekunden ändert sich die Welt um Dich herum vollkommen. Deine inneren Sinne überschlagen sich regelrecht: Betörende Düfte unbekannter Pflanzen dringen in Dich ein. Himmelhohe Berge, öde Steppen und üppige Tropenwälder wechseln einander ab. Bald hörst Du fremdartige Musik, die seltsam orientalisch in Deinen Ohren klingt. Schon bald stehen vor Dir mitten auf der Straße einige Kühe und etwas weiter hinten geht gerade eine Herde prächtig geschmückter Elefanten vorbei, auf denen fast nackte braune Männer sitzen. Als Du den Blick auf den Straßenrand richtest, lächeln Dir hübsche Mädchen mit langen schwarzen Zöpfen zu, die in farbenfrohe Tücher gehüllt sind. Auf der Stirn haben sie einen roten Punkt - kein Zweifel, Du bist bei den Hindus.
Wenig später gelangst Du an den Ganges, den heiligen Fluss, in dem hunderte von Menschen ein Bad nehmen. Sie verehren den Fluss wie einen Gott. Vor lauter Staunen über die Fakire, die mit steinerner Miene auf einem Nagelbrett sitzen, über die Yogis, die seit Tagen in tiefer Meditation bewegungslos verharren und über allerhand Schlangenbeschwörer, Gaukler und Gurus vergisst Du fast, warum Du hierher kamst.
Lange betrachtest Du die zauberhaften Tempel mit ihren Rundbögen, Säulen und Statuen und Du wärest fast wieder in die Welt der Sinne zurückgekehrt, als Dich ein weiser Brahmane in einem weißen Tuch anspricht:
»Du selbst bist ein Teil der Wahrheit - Atman - Teil der Unendlichkeit. Nur deshalb kannst Du sie sehen, die Vollkommenheit des Ganzen - Brahman. Nimm den rechten Weg zu Brahman, wenn Du die Wahrheit suchst. Doch glaube nicht, sie als das ansehen zu können, was sie ist - als das große Eine. Du wirst sie sehen, wie Du es wünscht, als Shiva, als Vishnu, als Krishna - als Gottheit Deiner eigenen Vorstellung. Denn kein Mensch kann das Brahman direkt erkennen.«
Doch Du zögerst auch hier, dem Rat des Mannes zu folgen, denn wenn Du ein Teil der Wahrheit bist, warum sollst Du sie dann nicht als das erkennen können, was sie ist? Warum sollen nur wieder bunte Bilder Deinen Geist betrügen? So wählst Du abermals den anderen Weg und verlässt den Ort der Hindus. Wie von selbst überquerst Du ein himmelhohes Gebirge. Dahinter wandert Dein Geist ganz unbeschwert durch endlose Steppen und karge Wüsten, bis Du schließlich in das Innerste Asiens zu den emsigen, ewig lächelnden Chinesen gelangst. Gleich im ersten Dorf triffst Du auf eine Gruppe Menschen, die auf einem großen Platz stehen und sich im Zeitlupentempo anmutig fließend bewegen. Doch es ist weder ein Tanz - denn keine Musik untermalt das Schauspiel - noch eine pantomimische Vorführung. Fasziniert schaust Du eine Weile zu.
Dann löst sich ein älterer Mann mit einem dünnen Spitzbart aus der Gruppe und begrüßt Dich herzlich. Er liest Dir sogleich Deine Fragen vom Gesicht ab und erklärt Dir, dass das, was Du vorhin beobachtet hast, T´ai-Chi gewesen sei, eine Bewegungsmeditation, die das Einssein mit dem Universum erlebbar machen soll. Und eh Du Dich versiehst, sitzt Du mit dem alten Mann in einem hellen Haus auf dem Boden, wo er Dir vom Tao erzählt:

»Das, was Du siehst, ist nicht das, was es ist. Überall sind Gegensätze. Du siehst das männliche, harte, zerstörende Yang neben dem weiblichen, weichen, erhaltenden Yin. Alle Dinge sind - so scheint es - entweder mehr Yin oder mehr Yang. Doch nur zusammen können sie existieren - zusammengehalten vom ewigen Tao, dem Sinn. Es ist nicht viele, es ist nicht zwei, es ist eins. Das Tao ist die höchste Wirklichkeit und Kraft des Universums, der Grund von Sein und Nichtsein. Das Tao ist wirklich und nachweisbar, doch untätig und ohne Form. Es ist erreichbar, aber nicht sichtbar. Es existiert in sich und durch sich selbst. Obwohl es älter ist als das Urälteste, ist es doch nicht alt. Das Tao tut nichts und läßt doch nichts ungetan. Das Tao ist die Wahrheit, zu der der rechte Weg Dich führt.«
Dein Geist ist verwirrt. Du entschließt Dich, den linken Weg zu nehmen, um zu sehen, wer Dir noch begegnet, um Dir die wahre Wahrheit zu offenbaren.
Wenig später gelangst Du an den Ganges, den heiligen Fluss, in dem hunderte von Menschen ein Bad nehmen. Sie verehren den Fluss wie einen Gott. Vor lauter Staunen über die Fakire, die mit steinerner Miene auf einem Nagelbrett sitzen, über die Yogis, die seit Tagen in tiefer Meditation bewegungslos verharren und über allerhand Schlangenbeschwörer, Gaukler und Gurus vergisst Du fast, warum Du hierher kamst.
Lange betrachtest Du die zauberhaften Tempel mit ihren Rundbögen, Säulen und Statuen und Du wärest fast wieder in die Welt der Sinne zurückgekehrt, als Dich ein weiser Brahmane in einem weißen Tuch anspricht:
»Du selbst bist ein Teil der Wahrheit - Atman - Teil der Unendlichkeit. Nur deshalb kannst Du sie sehen, die Vollkommenheit des Ganzen - Brahman. Nimm den rechten Weg zu Brahman, wenn Du die Wahrheit suchst. Doch glaube nicht, sie als das ansehen zu können, was sie ist - als das große Eine. Du wirst sie sehen, wie Du es wünscht, als Shiva, als Vishnu, als Krishna - als Gottheit Deiner eigenen Vorstellung. Denn kein Mensch kann das Brahman direkt erkennen.«
Doch Du zögerst auch hier, dem Rat des Mannes zu folgen, denn wenn Du ein Teil der Wahrheit bist, warum sollst Du sie dann nicht als das erkennen können, was sie ist? Warum sollen nur wieder bunte Bilder Deinen Geist betrügen? So wählst Du abermals den anderen Weg und verlässt den Ort der Hindus. Wie von selbst überquerst Du ein himmelhohes Gebirge. Dahinter wandert Dein Geist ganz unbeschwert durch endlose Steppen und karge Wüsten, bis Du schließlich in das Innerste Asiens zu den emsigen, ewig lächelnden Chinesen gelangst. Gleich im ersten Dorf triffst Du auf eine Gruppe Menschen, die auf einem großen Platz stehen und sich im Zeitlupentempo anmutig fließend bewegen. Doch es ist weder ein Tanz - denn keine Musik untermalt das Schauspiel - noch eine pantomimische Vorführung. Fasziniert schaust Du eine Weile zu.
Dann löst sich ein älterer Mann mit einem dünnen Spitzbart aus der Gruppe und begrüßt Dich herzlich. Er liest Dir sogleich Deine Fragen vom Gesicht ab und erklärt Dir, dass das, was Du vorhin beobachtet hast, T´ai-Chi gewesen sei, eine Bewegungsmeditation, die das Einssein mit dem Universum erlebbar machen soll. Und eh Du Dich versiehst, sitzt Du mit dem alten Mann in einem hellen Haus auf dem Boden, wo er Dir vom Tao erzählt:

»Das, was Du siehst, ist nicht das, was es ist. Überall sind Gegensätze. Du siehst das männliche, harte, zerstörende Yang neben dem weiblichen, weichen, erhaltenden Yin. Alle Dinge sind - so scheint es - entweder mehr Yin oder mehr Yang. Doch nur zusammen können sie existieren - zusammengehalten vom ewigen Tao, dem Sinn. Es ist nicht viele, es ist nicht zwei, es ist eins. Das Tao ist die höchste Wirklichkeit und Kraft des Universums, der Grund von Sein und Nichtsein. Das Tao ist wirklich und nachweisbar, doch untätig und ohne Form. Es ist erreichbar, aber nicht sichtbar. Es existiert in sich und durch sich selbst. Obwohl es älter ist als das Urälteste, ist es doch nicht alt. Das Tao tut nichts und läßt doch nichts ungetan. Das Tao ist die Wahrheit, zu der der rechte Weg Dich führt.«
Dein Geist ist verwirrt. Du entschließt Dich, den linken Weg zu nehmen, um zu sehen, wer Dir noch begegnet, um Dir die wahre Wahrheit zu offenbaren.
Die Reise ins Innere des Seins - Teil 1
Blicke zum Grund des Geistes, blicke in die unermessliche Tiefe Deines wahren Seins. Jetzt, wo keine Strudel und Wirbel, keine stördenden Gefühle und Empfindungen und keine Stürme aus Gedanken die Klarheit dieses Raumes verschleiern, erblickst Du sie am Grunde Deines Seins: die Pforte zur Erkenntnis, der Wahrheit. Sogleich ergreift Dich ein unbändiger Sog, ein Verlangen nach der letzten Wahrheit, der höchsten, der unaussprechlichen »Wahrheit des Seins«.
Unabhängig von Deinem Körper, losgelöst von Deinen Gedanken und Gefühlen, voller Klarheit, Ruhe und Entspannung fließt die ganze Aufmerksamkeit Deines Geistes hin zu dieser Pforte. Sie öffnet sich ganz von selbst, ohne Mühe, ohne Anstrengung, und ein wunderbares, helles Licht strahlt aus dem Innern dieses grenzenlosen Raumes, der sich vor Dir auftut. Du bist jetzt bereit für die wahre Reise, für die Suche nach der Wahrheit. Das Tor ist auf, geh hinein, hab keine Angst! Bleib ruhig, entspannt und klar. Wer diese Tür einmal gefunden hat, dem wird sie sich nie wieder verschließen. Drum wage es hinabzusteigen in die Tiefen unterhalb Deines Bewusstseins. Halte einen Moment inne, verweile in der Ruhe und halte Dich nicht an den Gedanken fest, die hie und da noch aufsteigen. Lass Dich von ihnen nicht zur Oberfläche tragen. Bleib an der Pforte und warte ab, was geschieht.
War hinter der Pforte eben noch der leere Raum in einem farblosen Nebel, so erscheinen nach und nach Konturen und eine sanfte Stimme lädt Dich ein, die Pforte zu durchschreiten. Du hast keine Angst und tust, was die Stimme sagt. Bald erkennst Du eine wehrhafte altertümliche Mauer mitten in einer unwirtlichen Wüstenlandschaft. Nur ein Tor ist weit und breit zu sehen, doch es steht einladend offen. Du hast es kaum durchschritten, als Dir viele sehr verschieden gekleidete Menschen entgegenkommen, die alle freundlich lächeln und Dir ausnahmslos einen herzlichen Willkommensgruß zuwinken. Es liegt eine tragende Ruhe in der Luft, die Dich emporheben möchte in den offenen, weiten Himmel über dem Land. Hier scheint das Land zu sein, um Heil und Glück und Gnade zu finden. Mit einem Gruß auf den Lippen setzt Du Deine Reise auf der schnurgeraden Straße hinter dem Tor fort. In weiter Ferne erhebt sich ein großes Gebirge, dem Du schnell immer näher kommst. Dann erkennst Du am Fuße des Gebirges eine große, alte Stadt mit einem seltsamen Doppelnamen. Auf einem Schild steht »Jahwe und Allah«.

Voller Zuversicht betrittst Du die Stadt. Überall um Dich herum tauchen Kapellen, Kirchen und Dome, aber auch Minarette und Moscheen auf, die Luft ist erfüllt von Weihrauch und Myrrhe, von Glockenklang und dem Ruf der Muezzine. Prächtige, gold- beschlagene Altäre, reich behauene Rundbögen und farbenfrohe Wand- und Bodenverkleidungen finden sich neben schlichten ungeschönten Klostermauern, hinter denen Mönche und Nonnen den weltlichen Verzicht gelobt haben. Überall beten Gläubige: sie falten mit gesenktem Haupt die Hände oder fallen in Richtung Osten auf die Knie, um sich bis zum Boden zu verbeugen. Immer wieder sieht man große Menschenmassen, die von Würdenträgern ihres Glaubens die himmlischen Botschaften entgegennehmen.
Wie von einer unsichtbaren Macht gelenkt, kehrst Du ein in ein uraltes Felsengewölbe im Zentrum der Stadt und triffst auf einen freundlichen älteren Herrn mit schlohweißem Haar, der eine schlichte, braune Kutte trägt. Er kommt auf Dich zu und heißt Dich herzlich willkommen: "Ich grüße Dich von ganzem Herzen. Deine Seele hat ihr Ziel erreicht. Hier ist die Wahrheit zu Hause, hier ist Gott der Allmächtige. In der Welt der Sinne war er Jesus - Gottes Sohn -, in der Welt des Glaubens ist er Gott-Vater, der Herr, der Erretter. Doch hier, wo Du jetzt bist, ist er die reine Wahrheit, der heilige Geist. Er ist die Liebe, er ist die Hoffnung, nur er allein kann Dich erretten. Drum nimm den Weg zur Linken, zu Gott, um Dich nicht zu verirren." Dein Geist verweilt, er zögert, betrachtet die Worte des Mannes und entdeckt das Wörtchen »nur«. Ein Wort der Begrenzung, ein Wort aus Zeit und Raum, kein Wort der unbegrenzten Vollkommenheit. Darum wählst Du den rechten Weg. Der alte Mann verschwindet und Du gehst allein Deines Weges auf der Suche nach der letzten Wahrheit.
Unabhängig von Deinem Körper, losgelöst von Deinen Gedanken und Gefühlen, voller Klarheit, Ruhe und Entspannung fließt die ganze Aufmerksamkeit Deines Geistes hin zu dieser Pforte. Sie öffnet sich ganz von selbst, ohne Mühe, ohne Anstrengung, und ein wunderbares, helles Licht strahlt aus dem Innern dieses grenzenlosen Raumes, der sich vor Dir auftut. Du bist jetzt bereit für die wahre Reise, für die Suche nach der Wahrheit. Das Tor ist auf, geh hinein, hab keine Angst! Bleib ruhig, entspannt und klar. Wer diese Tür einmal gefunden hat, dem wird sie sich nie wieder verschließen. Drum wage es hinabzusteigen in die Tiefen unterhalb Deines Bewusstseins. Halte einen Moment inne, verweile in der Ruhe und halte Dich nicht an den Gedanken fest, die hie und da noch aufsteigen. Lass Dich von ihnen nicht zur Oberfläche tragen. Bleib an der Pforte und warte ab, was geschieht.
War hinter der Pforte eben noch der leere Raum in einem farblosen Nebel, so erscheinen nach und nach Konturen und eine sanfte Stimme lädt Dich ein, die Pforte zu durchschreiten. Du hast keine Angst und tust, was die Stimme sagt. Bald erkennst Du eine wehrhafte altertümliche Mauer mitten in einer unwirtlichen Wüstenlandschaft. Nur ein Tor ist weit und breit zu sehen, doch es steht einladend offen. Du hast es kaum durchschritten, als Dir viele sehr verschieden gekleidete Menschen entgegenkommen, die alle freundlich lächeln und Dir ausnahmslos einen herzlichen Willkommensgruß zuwinken. Es liegt eine tragende Ruhe in der Luft, die Dich emporheben möchte in den offenen, weiten Himmel über dem Land. Hier scheint das Land zu sein, um Heil und Glück und Gnade zu finden. Mit einem Gruß auf den Lippen setzt Du Deine Reise auf der schnurgeraden Straße hinter dem Tor fort. In weiter Ferne erhebt sich ein großes Gebirge, dem Du schnell immer näher kommst. Dann erkennst Du am Fuße des Gebirges eine große, alte Stadt mit einem seltsamen Doppelnamen. Auf einem Schild steht »Jahwe und Allah«.

Voller Zuversicht betrittst Du die Stadt. Überall um Dich herum tauchen Kapellen, Kirchen und Dome, aber auch Minarette und Moscheen auf, die Luft ist erfüllt von Weihrauch und Myrrhe, von Glockenklang und dem Ruf der Muezzine. Prächtige, gold- beschlagene Altäre, reich behauene Rundbögen und farbenfrohe Wand- und Bodenverkleidungen finden sich neben schlichten ungeschönten Klostermauern, hinter denen Mönche und Nonnen den weltlichen Verzicht gelobt haben. Überall beten Gläubige: sie falten mit gesenktem Haupt die Hände oder fallen in Richtung Osten auf die Knie, um sich bis zum Boden zu verbeugen. Immer wieder sieht man große Menschenmassen, die von Würdenträgern ihres Glaubens die himmlischen Botschaften entgegennehmen.
Wie von einer unsichtbaren Macht gelenkt, kehrst Du ein in ein uraltes Felsengewölbe im Zentrum der Stadt und triffst auf einen freundlichen älteren Herrn mit schlohweißem Haar, der eine schlichte, braune Kutte trägt. Er kommt auf Dich zu und heißt Dich herzlich willkommen: "Ich grüße Dich von ganzem Herzen. Deine Seele hat ihr Ziel erreicht. Hier ist die Wahrheit zu Hause, hier ist Gott der Allmächtige. In der Welt der Sinne war er Jesus - Gottes Sohn -, in der Welt des Glaubens ist er Gott-Vater, der Herr, der Erretter. Doch hier, wo Du jetzt bist, ist er die reine Wahrheit, der heilige Geist. Er ist die Liebe, er ist die Hoffnung, nur er allein kann Dich erretten. Drum nimm den Weg zur Linken, zu Gott, um Dich nicht zu verirren." Dein Geist verweilt, er zögert, betrachtet die Worte des Mannes und entdeckt das Wörtchen »nur«. Ein Wort der Begrenzung, ein Wort aus Zeit und Raum, kein Wort der unbegrenzten Vollkommenheit. Darum wählst Du den rechten Weg. Der alte Mann verschwindet und Du gehst allein Deines Weges auf der Suche nach der letzten Wahrheit.
Montag, 29. Juni 2009
Der alte Graf
Die Geschichte von einem Grafen, der sehr alt wurde, weil er ein Lebensgeniesser par exellence war.
Er verliess niemals das Haus, ohne eine handvoll Kaffeebohnen einzustecken, er tat dies nicht etwa, um die Bohne zu kauen. Nein, er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahrzunehmen und um sie besser zählen zu können.
Jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte z. B. Einen fröhlichen Plausch auf der Strasse, das Lachen einer Frau, ein köstliches Mahl. Eine feine Zigarre, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, für alles, was die Sinne erfreute, liess er eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Manchmal waren es gleich zwei oder drei.
Abends sass er dann zuhause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Er zelebrierte diese Minuten. So führte er sich vor Augen, wie viel Schönes ihm am gleichen Tag widerfahren war und freute sich. Und sogar an einem Abend, an dem er bloss eine Kaffeebohne zählte, fand er den Tag gelungen – hatte es sich zu leben gelohnt.
Quelle unbekannt
Er verliess niemals das Haus, ohne eine handvoll Kaffeebohnen einzustecken, er tat dies nicht etwa, um die Bohne zu kauen. Nein, er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahrzunehmen und um sie besser zählen zu können.
Jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte z. B. Einen fröhlichen Plausch auf der Strasse, das Lachen einer Frau, ein köstliches Mahl. Eine feine Zigarre, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, für alles, was die Sinne erfreute, liess er eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Manchmal waren es gleich zwei oder drei.
Abends sass er dann zuhause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Er zelebrierte diese Minuten. So führte er sich vor Augen, wie viel Schönes ihm am gleichen Tag widerfahren war und freute sich. Und sogar an einem Abend, an dem er bloss eine Kaffeebohne zählte, fand er den Tag gelungen – hatte es sich zu leben gelohnt.
Quelle unbekannt
Die Chronik der Weltuntergänge - Teil 2
Die Chronik der (verpassten) Weltuntergänge
Mai 1988
Verkündet von: Wim Malgo und Norbert Lieth, Missionswerk Mitternachtsruf
Lehre: 1986 wies Wim Malgo, der Gründer des Missionswerks Mitternachtsruf, und Norbert Lieth, sein publizistischer Nachfolger, auf den Mai 1988, dem 40. Geburtstag Israels, als möglichen Weltuntergangstermin hin.
8. Mai 1988
Verkündet von: Paul Kuhn, religiöser Leiter der Michaelsvereinigung
Lehre: "Bald ist die Zeit da, wo euere Kinder geholt werden - all diese reinen, unschuldigen Geschöpfe Gottes sollen gerettet werden - sollen nicht diesen Heuschrecken und Skorpionen ausgesetzt werden, die euch quälen werden - fünf Monate lang. Die Auserwählten unter euch, die mit den Kindern geholt werden, werden mit unseren Helfern für sie sorgen. Es wird ihnen an nichts fehlen - glaubt mir, sie werden es wunderbar haben. Einige Zeit werden sie auf unseren Mutterschiffen zubringen. Später werden sie an einen wunderschönen Ort gebracht werden...
All dies sollte, wenn man der 4000 Mitglieder starken Michaelsvereinigung in Dozwil im Thurgau am Bodensee Glauben schenken darf, am 8. Mai des Jahres 1988 geschehen. Als die Welt sich am 9. Mai immer noch drehte, randalierten die Mitglieder in Dozwil und die Sekte trat in eine Uminterpretations- u. Konsolidierungsphase ein. Ein neues Weltuntergangsdatum wurde noch nicht festgelegt.
29. September 1988
Verkündet von: Hart Armstrong, Vorsitzender der "Christian Communications"
Lehre: Hart Armstrong, der Vorsitzende der Christian Communications, terminierte in seinen Publikationen den 29. September 1988 als den Termin der Entrückung.
Oktober 1988
Verkündet von: etlichen Weltuntergangsgläubigen
Lehre: Viele Christen glaubten, das im Oktober 1988 die Welt untergehen würde, da nach der Gründung Israels (1948) eine Generation (40 Jahre) vergangen war.
1990
Verkündet von: Summit Whitehouse, Church Universal and Triumphant
Lehre: Summit Whitehouse wurde 1957 von Reverend Mark Prophet gegründet, nachdem dieser vom Heiligen Geist besucht und zur Gründung beauftragt wurde. Die Sekte ist eine seltsame Mischung aus Christentum und östlicher Mystik.
Nach seinem Tod 1967 übernahm seine Frau Elisabeth Wulf oder Guru Ma die Führung der Vereinigung. Sie benannte den Kult um in 'Church Universal and Triumphant' und zog mit ihren Anhängern auf eine abgelegene Ranch in Montana (bewacht von Bewaffneten). Von den Anhängern wird die Abgabe allen Besitzes und die Unterordung unter das strenge Regime der Organisation erwartet, die sogar den Sex zwischen verheirateten Paaren kontrollierte. In den 80er Jahren begann man mit dem Bau eines massiven Bunkers und dem Anlegen eines Waffenlagers um dem von Guru Ma für 1990 vorrausgesagten Atomkrieg widerstehen zu können. Nach 1990 behauptete die Führerin, sie hätte nie ein exaktes Datum genannt und nur behauptet hätte, dass die Welt in der Gefahr einer immensen Katastrophe wäre. Die Sekte unterhält zur Sicherheit weiterhin Bunker & Waffenlager.
28. Oktober 1992
Verkündet von: Lee Jang Rim, Führer der südkoreanischen Tami Mission Church
Lehre: Der Führer dersüdkoreanische evangelisch orientierte Dami Mission Church legte den Weltuntergang auf denn 28. Oktober 1992. 4 von seinen 20.000 Jüngern brachten sich aus Angst um, hunderte verließen Familie und Arbeitsplatz Der Sektenführer mußte anschließend ein Jahr ins Gefängnis und eine Strafe von umgerechnet 41.000 Mark zahlen - wegen Betrugs.
1993 n. Chr.
Verkündet von: Davidaner
Lehre: In Erwartung des nahen Weltuntergangs verschanzen sich die Mitglieder der Davidianersekte auf der Ranch 'Apocalypse' des Gurus David Koresh im texanischen Waco. Als Polizisten das Anwesen nach mehrwöchiger Belagerung stürmen, gehen 85 Sektenmitglieder in den Feuertod.
24. November 1993
Verkündet von: Maria Devi Christos, Führerin der russ. Sekte "Weiße Bruderschaft"
Lehre: Maria Tsvyguna, Führerin der radikalen russischen Sekte Große Weiße Bruderschaft, erkor sich selbst zum Messias Maria Devi Christos und legte den 24. November 1993 als Weltuntergangstermin fest. Obwohl sie in ihren weißen Gewändern, kombiniert mit einem spitzen Hut, exotischen Schmuck und einem Schäferstock eher wie eine Christusparodie aussah, folgten ihr Tausende aus der ukrainischen Oberschicht, alle in der Hoffnung, zu den Auserwählten 144.000 zu gehören, die gerettet werden würden. Glücklicherweise wurde ein geplanter Massenselbstmord von 500.000 Sektenmitgliedern durch das rechtzeitige Eingreifen der russischen Behörden verhindert.
1994 n. Chr.
Verkündet von: Jo Di Mambro u. Luc Jouret, Führer der Sonnentempler
Lehre: Im Jahre 1994 sollte für die Sonnentempler die Welt untergehen. Dieses Ereignis wurde von den Sektenmitgliedern mit einem Gruppeselbstmord (53 Tote) in Szene gesetzt. Nach dem Tod sollten sie in feinstoflicher Form durch den Kosmos zum Planeten Sirius fliegen, wo sie zu christusähnlichen Sonnenwesen werden würden, während die Erde von apokalyptischen Ereignissen geschüttelt würde. 38 von den 53 Opfern, die den Transit zum Planeten Sirius nicht freiwillig mitmachen wollten, wurden von der Sekte umgebracht. "Die Stunde der Offenbarung ist gekommen, es ist die Stunde der Apokalypse", verkündete der ehemalige Truppenarzt und jetzige Sektenführer Luc Jouret kurz vor dem dramatischen Ende.
Nachspiel: Am 15. Dezember 1995 wurden in einem Waldstück bei Grenobel die Leichen von 16 weiteren Sektenmitgliedern gefunden. Sie brachten sich um, weil sie maßlos darüber enttäuscht waren, von ihren Führern Di Mambro und Luc Jouret beim ersten Transit zum Sirius übergangen worden zu sein.
Und am 22.3.1997 fand die Feuerwehr in einem brennenden Landhaus fünf verkohlte Leichen. Drei verstörte Kinder, die sich in einem Nebengebäude aufhielten, erklärten gegenüber der Feuerwehr, dass sich ihre Eltern auf dem Weg zum Planeten Sirius gemacht hätten. Dies sei bereits der zweite Versuch gewesen. Beim ersten Transit hätten einige Pannen den kollektiven Selbstmord verhindert.
Weil die Kinder diesen Wahnsinn nicht noch einmal erleben wollten, bettelten sie beim zweiten Mal um ihr Leben. Nach einer langen Auseinandersetzung betäubte ihr Vater sie und brachte sie in das Nebengebäude.
September 1994
Verkündet von: Harold Camping, amerikanischer Fernsehprediger
Lehre: Der amerikanische Fernsehprediger Harold Camping erklärte vor Millionen von Zuschauern, das die Welt im September 1994 untergehen werde. Im Oktober '94 schwankten seine Anhänger gefühlsmäßig zwischen herber Enttäuschung und grenzenloser Erleichterung.
1995 n. Chr.
Verkündet von: Missionswerk Mitternachtsruf
Lehre: Norbert Lieth, der publizistische Nachfolger des 1993 verstorbenen Wim Malgo, scheint von seinem Vorgänger die Lust auf das Verkünden von Weltuntergangsterminen geerbt zu haben: 1993 meint Lieth, dass im Jahr 2000 der Auftritt des Antichristen schon vorbei wäre, was einen Beginn der Weltendsereignisse um 1995 erfordern würde.
1996 n. Chr.
Verkündet von: Erzbischof Ussher
Lehre: "Unsere Welt wurde im Jahre 4004 v. Chr. erschaffen, und zwar am 26. Oktober um 9 Uhr in der Früh", verkündigte der Erzbischof Ussher of Armagh im Jahre 1659. Das Ende der Welt kannte er auch schon - 1996 sollte es so weit sein, im 6. Tag der großen Woche, also 6000 Jahre nach Erschaffung der Welt.
1996 n. Chr.
Verkündet von: Deutschlehrerin K., Anhängerin der "Sternengeschwister"
Lehre: Die Deutschlehrerin K. warnte im Unterricht ihre Schüler vor dem nahen Weltuntergang: Am nächsten Freitagabend erfolge in Russland ein Putsch durch Wladimir Schirinowski, danach breche ein weltweiter Atomkrieg aus. Ein Überleben auf der Erde gebe es nicht, dafür eine Zukunft im lichtdurchfluteten Universum. Tausende von Raumschiffen seien für die Evakuation von allen Kindern und von Anhängern der sogenannten Sternengeschwister im Anflug.
Trotz ihrer Prophezeiung gibt es noch eine Zukunft auf Erden für die leichtgläubige Sternenschwester. Ob sie allerdings noch eine Zukunft als Lehrerin im Schuldienst hat ist mehr als fraglich.
10. April 1997
Verkündet von: Dan Miller & Bob Wadsworth vom Biblischen Astronomischen Nachrichtenblatt
Lehre: Die Kanadier Dan Miller und Bob Wadsworth vom Biblischen Astronomischen Nachrichtenblatt haben es sich zur Aufgabe gemacht, im Himmel nach Zeichen für die Ankunft des Antichristen und der Rückkehr des Messias zu suchen.
Alten Überlieferungen zufolge sollen besondere Konstellationen im Himmel wichtige Entwicklungen auf der Erde vorhersagen. Aufgrund ihrer Beobachtungen wußten sie die Ankunft des Antichristen für den 10. April 1997 vorherzusagen. An diesem Tag sollte er als Papst Peter II die Macht im Vatikan übernehmen.
Und am 11. April konnten sie am Himmel ihren eigenen Stern untergehen sehen...
1997 n. Chr.
Verkündet von: div. Zahlenmystiker
Lehre: Die Zahl 1331 ist eine äußerst magische Zahl, da sie beispielsweise vorwärts gelesen dasselbe ergibt wie rückwärts oder gleich zweimal die Unglückszahl 13 enthält. Addiert man zu der magischen Zahl 1331 die 666 (Number of the Beast) aus der Offenbarung, ist es mehr als offensichtlich, das der Antichrist nur im Jahre 1997 zurückkehren kann.
Leider übersahen die Zahlenmystiker, dass die 1331 duch das Geburtsjahr des Messias geteilt auch nur eines ergibt: DIVISION BY ZERO - ERROR.
Ende 1997 / Anfang 1998
Verkündet von: Internationale Hellsehervereinigung
Lehre: Die Religionen gelangen zu einer neuen Blüte. Heilige und Propheten werden erscheinen und die Gläubigen sicher führen. Die Meere werden kleiner werden, die Wüsten expandieren. Die Welt leidet unter Mißernten und Hungersnöte, das Wetter spielt verrückt. Geisteskrankheiten und Gewalt nehmen sprunghaft zu, die Naturgesetze sind außer Kraft gesetzt und Dämonen erscheinen im hellsten Tageslicht. Die Pest und andere Plagen breiten sich mit ungebremster Kraft über den Erdball aus. Und im Jahre 2001 soll die Menschheit entgültig vernichtet werden.
Das alles und noch viel mehr soll schon seit Ende 1997 / Anfang 1998 auf der Erde los sein - wenn man der Internationalen Hellsehervereinigung glauben schenken darf, die zu diesem Scenario kam, da 92% ihrer 120.000 Mitglieder die selbe Vision hatten.
25. März 1998
Verkündet von: God's Salvation Church
Lehre: Im März 1998 versammelten sich 150 Mitglieder der taiwanesischen christlich-buddhistischen Sekte "God's Salvation Church" in Garland, Texas, um dort auf die Ankunft Gottes zu warten. Sie gingen davon aus, das Gott am 25. März auf Kanal 18 in Garland eine Fernsehansprache halten würde. Wenige Tage später, am 31. März um 10.00 Uhr sollte er sich in einen Menschen reinkarnieren. Dabei würde er das Äußere des Sektenführers Hoh-Ming Chen annehmen.
25. Juli 1998
Verkündet von: Bob alias J.R. Dobbs, Führer und Hohepriester der "Curch of the Sub Genius"
Lehre: Die Mitglieder der Church of SubGenius glaubten, das der 5 Juli des Jahres der langersehnte X-Day gekommen wäre. An diesem Tag würden Außerirdische vom Planeten XISTS landen und die auserwählten 'SubGenii' auf die Raumschiffe des Sex-Gottes beamen. Der Rest der Bevölkerung würde anschließend sehr, sehr langsam vernichtet werden.
Als der X-Day dann doch nicht eintraf, war der selbsternannte Hohepriester nicht um eine Antwort verlegen: Leider seien das Artefakt, auf dem das Datum stand, auf den Kopf gestellt worden - nicht 1998, sondern 8661 sei das richtige Datum!
September 1998
Verkündet von: einige radikale christliche Fanatiker
Lehre: Im September wurden zwei christliche Pilger einer radikalen amerikanischen Vereinigung in Israel verhaftet. Das Ziel ihrer Reise war ein Anschlag auf die Al Aqsa Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem, dem drittgrößten Heiligtum des Islams. Durch den Anschlag sollte ein massiver Religionskonflikt ausgelöst werden, der langfristig zum Armageddon führen sollte. Nach Zerstörung der Moschee sollte der "Dritte Tempel" an dem Standort der Moschee errichtet werden, da nach der Offenbarung Jesus zurückkehren würde, wenn an diesem Ort wieder rituelleTieropfer an der Tagesordnung wären.
Oktober 1998
Verkündet von: House of Yahweh
Lehre: Dieser Sekte zufolge beginnt der Weltuntergang im Oktober des Jahres 1998. Bis zum Jahre 2001 sollen 80% der Weltbevölkerung aufgrund von Atomkriegen hinweggerafft worden sein.
November 1998
Verkündet von: Natalia de Lemeny-Makedonova
Lehre: Nach Natalia de Lemeny - Makedonova's Buch "Ewige Gesetze - neue Menschheit - spirituele Transformation" soll im November 1998 Immanuel, der Sohn des Schöpfers und Herrscher des tausendjährigen Reiches, in Slowenien geboren werden. Als Zeichen seiner Geburt soll ein Stern am Himmel erscheinen, der von jedem Punkt der Erde gesehen werden kann. Mit seiner Geburt wird die Reinigung der Erde eingeleitet.
1998 n. Chr.
Verkündet von: Centro
Lehre: Die Philippinische Sekte Centro sagt das Ende der Welt für das Jahr 1998 voraus. Alle Anhänger werden gebeten, dem Verstand zu folgen und sich an sichere Orte zurückzuziehen.
1998 n. Chr.
Verkündet von: diverse Zahlenmystiker
Lehre: 1998 ist das Weltuntergangsjahr verkappter Zahlenmystiker. Für sie wurde Jesus trotz fehlenden Wissens exakt 37 Jahre alt. Also wurde Jesus in der 1998 Woche seines Erdendaseins an das Kreuz geschlagen (37*54 Wochen). Die Quersumme von 1998 ist 27. Addiert man die 2 und die 7 aus der 27 erhält man 9 (2+7=9). Teilt man wiederum 1998 durch die neun, erhält man die äußerst mystische Zahl 222.
Außerdem steht in der Offenbarung des Johannes: Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres -- seine Zahl ist 666. Achtung, Trommelwirbel: 666+666+666=1998
1999 n. Chr.
Verkündet von: Adventisten
Lehre: Wenn der 1998 mal wieder über die Ufer getretene Rhein es nicht schaffen sollte, eine neue Sintflut auszulösen, kann es uns immer noch 1999 treffen, dem Weltuntergangs-Stichtag der 'Adventisten'.
Anmerkung: Von offizieller Seite distanzieren sich die Adventisten seit einigen Jahren von sämtlichen Berechnungen und Spekulationen über die Wiederkunft Christi. Man bemüht sich klarzustellen, das die Gemeinschaft der Adventisten nicht Daten für das Weltende festlege, noch seit ihrer Gründung im Jahre 1863 so etwas jemals getan hätte.
1999 n. Chr.
Verkündet von: God's Salvation Church
Lehre: Hon-Ming Chen, Führer der 'God's Salvation Church', und seine Anhänger glauben, das 1999 ein Nuklearkrieg weite Teile der Erde zerstören wird. Die Gruppe glaubt, in einem neunjährigen Jungen eine Reinkarnation Jesu Christi gefunden zu haben. Wenn dieser 'Jesus des Ostens' mit dem 'Jesus des Westens' vereint wird, sollen über 100 Millionen Leben gerettet werden. Von dem anderen Jesus glauben sie, das er 1969 in Vancouver geboren wurde und wie Abraham Lincoln aussieht.
1999 n. Chr.
Verkündet von: Ashtar-Command-Vereinigung
Lehre: "Das Ende der Zeit ist nahe (...) Das Ende (oder der Neu-Beginn) könnte irgendwann einmal kommen zwischen 1984 und 1996, spätestens aber 1999" (Aus dem Buch Ashtar). Alle Gläubigen werden von Ausserirdischen Intelligenzen, die die Evakuierung rechtzeitig über TV, Radio und Telepatie bekanntgeben werden, mittels Lichtstrahlraumschiffen gerettet. Da nun aber das Jahr 2000 näherrückt, haben gewisse Ashtar-Medien eine neue Lehre entworfen: Den Ufonen um Ashtar sei es gelungen, die Reinigung der Erde ohne Weltuntergang einzuleiten. Der Uebergang in die gereinigte, paradiesische Zeit wird also ein allmählicher sein, der Weltuntergang wird unnötig.
1999 n. Chr.
Verkündet von: Uriella, Führerin der Sekte "Fiat Lux" und selbsternanntes Sprachrohr Gottes
Lehre: Uriella, Badewasserpanscherin und geistiges Oberhaupt der Sekte Fiat Lux erwartet einen riesigen Planetoiden, welcher angeblich Ende 1999 auf unserem Planeten einschlagen wird. Ganze Erdteile sollen dabei verschwinden, gleichzeitig werde aber auf wundersame Weise im Bermuda-Dreieck der versunkene Kontinent Atlantis aus dem Meer herausgestülpt. Ein Polsprung wird die Erde aus der Achse kippen und weitere Naturkatastrophen nach sich ziehen. China und die USA werden die Waffen kreuzen, Russland über Europa herfallen; ein Meteorit, der noch dieses Jahr in die Nordsee einschlägt, wird mit einer 300 Meter hohen Welle Nord- und Westdeutschland überschwemmen. Nur ein Drittel der Menschheit wird die Katastrophen überleben.
1999 n. Chr.
Verkündet von: Professor Alexander Tollmann, Geologe und Nostradamusforscher
Lehre: Der deutsche Geologe und Nostradamusforscher war davon überzeugt, dass im September 1999 ein Komet in die Erde einschlagen würde. Als Folge sollte ein 600 Grad heißer Sturmwind und ein gigantisches Erdbeben mehrfach um die Erde gehen. Dadurch würde ein Weltenbrand entstehen, durch dem es zu einer weltweiten Verdunkelung durch Staub u. Wolkenschichten kommen sollte.
Einen Monat später, im August, sollte nach Tollmann der Dritte Weltkrieg ausbrechen mit einer Endschlacht bei Köln. Toll, Mann.
Juli 1999
Verkündet von: Nostradamus
Lehre: Prophezeiung des Nostradamus, Vers 10/72: " Im Jahr Neunzehnhundert Neunundneunzig, im siebten Monat/ wird vom Himmel der große Schreckenskönig kommen."
11. August 1999
Verkündet von: Der Modemacher Paco Rabanne
Lehre: Der Pariser Stardesigner und Hobbyprophet Paco Rabanne war sich ganz sicher: Am 11. August, dem Tag der Sonnenfinsternis, stürzt die russische Raumstation «Mir» auf die Erde und lässt die französische Hauptstadt in einem Meer aus Flammen untergehen. Doch die Katastrophe blieb aus und Rabanne entschuldigte sich in den Medien. Der Designer war so überzeugt von der Richtigkeit seiner Voraussage, dass er ankündigte, nie wieder eine Prophezeiung abzugeben, wenn Paris am 11. August nicht zerstört würde. Doch auch mit dieser Ankündigung lag er daneben - schon kurz nach seiner öffentlichen Entschuldigung gab er schon wieder Prophezeiungen von sich. Der französische Premierminister Lionel Jospin würde niemals zum Präsident gewählt werden und die Welt würde doch von der «Mir» zerstört werden - eines Tages.
9. September 1999
Verkündet von: Eine nicht näher benannte Indonesische Sekte auf Java
Lehre: Am 9.9.1999 um 9 Uhr sollte für die Mitglieder einer indonesischen Sekte die Welt untergehen. Die Mitglieder verkauften ihren gesamten persönlichen Besitz und verbarikadierten sich für 9 Tage in ihren Häusern. Als am Weltuntergangstichtag nichts geschah, verloren einige der nun mittellosen Mitglieder der Sekte die Kontrolle über sich und erschlugen drei ihrer Führer.
19. Dezember 1999
Verkündet von: Dotson Meade, Bibelexperte
Lehre: Der "Bibelexperte" Dotson Meade will aus den am Toten Meer gefundenen Schriftrollten herausgelesen haben, das am 19. Dezember 1999 ein Ereignis eintreten wird, welches das Ende der Welt einläuten wird.
31. Dezember 1999
Verkündet von: Mike Richardson, Stadtdirektor der neuseeländischen Stadt Christchurch
Lehre: Schon im Vorfeld bereitete Stadtdirektor der neuseeländischen Stadt Christchurch die lokale Presse auf das große Ereignis zur Jahrtausendwende vor - die Wiederkunft Christi! Richardson, ein fundamentaler Christ, verteilte unter seinen christlichen Brüdern Schriften, die darauf hinwiesen, dass das städtische Schwimmbad für Massentaufen genutzt werden könnte und das soeben renovierte Sportstadium für Zusammenkünfte der Heiligen. Und der eben erst fertiggestellte Kathedralenvorplatz zeugt von der Niederlage Satans, der alles getan hätte, um die Fertigstellung zu verhindern...
31. Dezember 1999
Verkündet von: Joseph Kibweteere, der Anführer der "Bewegung für die Wiedereinsetzung der Zehn Gebote Gottes"
Lehre: Joseph Kibweteere, der Anführer der Bewegung für die Wiedereinsetzung der Zehn Gebote Gottes, einer katholischen Sekte in Uganda, legte den 31. Dezember 1999 als Termin für den Weltuntergang fest. Als sich die Welt im neuen Jahrtausend immer noch drehte, verlegte er kurzerhand den Weltuntergang um einige Monate.
1999/2000
Verkündet von: Fatima-Botschaft
ab 1999
Verkündet von: Die Weissagungen des Malachias
2000 n. Chr.
Verkündet von: Jack van Impe
Lehre: Für die Jahrtausendwende sagte Jack van Impe stürmische Ereignisse vorraus. Der Antichrist wird erscheinen und der Erde 7 Jahre Not bescheren.
Verkündet von: Elisabeth Tessier
Lehre: Die Fernsehastrologin Elisabeth Tessier hält aufgrund einer bestimmten Planetenkonstellation im Jahre 2000 den Weltuntergang für möglich.
Verkündet von: Zeugen Jehovas
Lehre: Im Jahre 2000 soll für die Zeugen Jehovas nun entgültig die Welt untergehen. Der fünfte Weltuntergangstermin wird wahrscheinlich am 1. Januar 2001 bekanntgegeben.
Anmerkung: Die Führungsliga der ZJ hat sich, aus verständlichen Gründen, von einer erneuten genauen Datierung des Weltunterganges distanziert. Das Jahr 2000 wird allerdings von einer Vielzahl Zeugen, die nach wie vor die 'Jahr 1914-Lehre' vertreten, für sehr wahrscheinlich gehalten. ('Einige von der Generation, die 1914 lebte, werden das Ende des Systems der Dinge erleben und überleben')
Verkündet von: Edgar Cayce, amerikanischer Prophet und Wahrsager
Lehre: Verkündet vom 1945 verstorbenen amerikanischen Propeten und Wahrsager Edgar Cayce. Die Apokalypse kündige sich mit schweren Erdbeben in Los Angeles, San Francisco und New York an; die Mittelmeerländer würden vom Meer verschlungen.
Verkündet von: Jeanne Le Royer, französische Laienschwester
Lehre: Vorhergesagt von der französischen Laienschwester Jeanne Le Royer im 18. Jhd.
Sie sah das Ende des Papsttums und danach den Untergang der Welt.
Verkündet von: Bischof Hugh Latimer
Lehre: Der Oxforder Märtyrer Bischof Hugh Latimer schrieb im Jahr1552:
'The world was ordained to endure, as all learned men affirm, 6000 years. Now of that number there be passed 5552 years, so that there is no more left but 448.'
(Die Welt ist, wie jeder gelehrte Mensch bestätigen kann, dazu bestimmt, 6000 Jahre zu überdauern. Von diesen sind bisher 5552 Jahre verstrichen, so das der Erde nur noch 448 Jahre bleiben.)
Und 1552 + 448 ergibt - na, wer weiß es? Bingo!
Verkündet von: Sir Isaac Newton
Lehre: Auch der engl. Physiker, Mathematiker und Astronom Sir Isaac Newton glaubte, das im Jahre 2000 das Ende der Welt gekommen sei.
Verkündet von: Monte Kim Miller, Anführer der 'Concerned Christians'
Lehre: Schon 1998 reisten die ersten Anhänger der amerikanischen radikal-christliche Sekte 'Concerned Christians' (Besorgte Christen) als Touristen nach Israel ein. Ihr Anführer Monte Kim Miller hatte sie davon überzeugt, dass zur Jahrtausendwende der Weltuntergang bevorstünde. Sie wollten deshalb am 31. Dezember 1999 Selbstmord begehen, um 'ewiges Leben im Jenseits' zu finden. Miller glaubt, dass sie drei Tage nach ihren Freitod in Jerusalem wieder auferstehen würden - "Jesus Christus starb am Kreuz, und auch wir haben die Pflicht zu sterben".
Verkündet von: Vater Gobbi, Geistlicher der Marienbewegung
Lehre: Die Jungfrau Maria soll dem Vater Gobbi erschienen sein und ihm folgendes mitgeteilt haben: "Ich bestätige dir, dass im Jubiläumsjahr 2000 mein reines Herz triumphieren, wird wie ich es bei Fatima prophezeit habe und das Jesus Christus ruhmreich zurückkehren wird um über die Erde zu herrschen."
Verkündet von: Hal Lindsey
Lehre: In seinem Buch "The Late Great Planet Earth" sagt Hal Lindsey die Schlacht Armageddon für das Jahr 2000 und die Wiederkehr Christi für 2007 vorraus.
Einer anderen Quelle zufolge schreibt Lindsey, dass die Gründung Israels eine wichtige Vorbedingung für den Beginn der Endzeit sei. Die Generation, die diesem Ereignis beiwohne, werde nach Lindsey auch das Ende erleben. Da eine Generation im bibl. Sinne 40 Jahre dauert, müßte die Welt spätestens 1988 untergehen.
Verkündet von: Hans Jürgen Ewald, dt. Untergangsprophet
Lehre: Wenn man dem deutschen Weltuntergangspropheten Hans Jürgen Ewald Glauben schenken darf, wird das Jahr 2000 ein Schicksalsjahr der Menschheit. Denn in diesem Jahr wird ein schwarzes Loch in unser Sonnensystem vordringen und den Merkur zerstören. Ein Trümmerstück des Merkur trifft die Erde und eine 400 Meter hohe Flutwelle wird über Deutschland hinwegrollen und das Land weitgehend zerstören. Kalifornien und Japan werden sogar komplett im Meer versinken.
Verkündet von: Ein Entenküken
Lehre: Die Geburt eines Entenkükens mit drei Beinen sorgt in einem Armenviertel im Norden Perus für helle Aufregung. Abergläubische Bewohner in der Provinz Piura sehen darin ein Zeichen für den Weltuntergang im Jahr 2000. Ein Foto des "hässlichen Entleins" aus der Provinz erschien sogar in der Tageszeitung "Expreso", die in der tausend Kilometer südlich gelegenen Hauptstadt Lima erscheint.
Verkündet von: Missionswerk Mitternachtsruf
Lehre: Norbert Lieth, der unermüdliche Verkünder von Weltuntergangsterminen, kann es nicht lassen. 1997 terminierte er nach einigen Fehlschlägen in der jüngsten Vergangenheit den Beginn der Weltuntergangserignisse für das Jahr 2000.
11. Januar 2000
Verkündet von: Weekly World News, US-Zeitschrift
Lehre: Einem Bericht der Zeitschrift Weekly World News zufolge ist der CIA in Besitz eines außerirdischen Raumschiffes, welches in der Wüste New Mexicos notlanden mußte. Ein Überlebender der Besatzung - einer hochentwickelten Rasse - berichtete, das Gott wie eine Furie im Universum wüten würde. Er sei von allen seinen Kreaturen enttäuscht und arbeitet sich systematisch durch das Universum, um alle bewohnten Planeten zu zerstören. Die Erde stünde auch auf seiner Liste.
17.3.2000
Verkündet von: Joseph Kibweteere, der Anführer der "Bewegung für die Wiedereinsetzung der Zehn Gebote Gottes"
Lehre: Nachdem sein erster Versuch, den Weltuntergang auf den 31. Dezember 1999 festzulegen, kläglich gescheitert war, erklärte der selbsternannte Prophet der christlichen Sekte "Bewegung für die Wiedereinsetzung der Zehn Gebote Gottes" seinen Anhängern, dass ihnen am 17ten März die Jungfrau Maria erscheinen und sie in den Himmel führen werde und forderte sie auf, irdischen Besitz zu verkaufen und sich auf die Fahrt in den Himmel vorzubereiten. Am Stichtag versammelten sich seine Anhänger in der Kirche des Dorfes Kanungu, rund 350 Kilometer südwestlich der ugandischen Hauptstadt Kampala. Nach stundenlangem Singen geistlicher Lieder übergossen sie sich mit Benzin und zündeten sich an. Die meisten der 560 Toten, darunter auch viele Kinder, verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Nach dem Massaker fanden sich in Uganda noch zahlreiche Massengräber mit Toten, die ihren Anführer nicht freiwillig folgen wollten und deshalb von den anderen getötet wurden.
5. Mai 2000
Verkündet von: diversen Astrologen
Lehre: Einige Astrologen vertreten die Meinung, dass am Ende des 5. Mai 2002 die Welt untergehen werde. An diesem Tag stehen alle inneren Planeten unseres Sonnensystems auf einer Linie. Nach Angaben der NASA kommt es schon bei der Stellung von zwei Planeten in dieser Position zu einer 20%igen Steigerung der Sonnenaktivität.
Da diese Aktivität in Verbindung mit Erdbeben auf der Erde gebracht wird, könnte die Stellung der Planeten noch größere Einwirkung auf die Sonne und somit auch auf unsere Erdkruste haben. Doch auch dies wird von einigen Forschern vehement bestritten und als New-Age-Wissenschaft abgetan, doch die Millenialists vermuten den Weltuntergang.
31. Mai 2000
Verkündet von: diverse Astronomen
Lehre: Am 31 Mai soll der Stern von Betlehelm zurückkehren, denn Saturn und Jupiter gehen im Sternbild Stier eine große Konjunktion ein. Einige Weltuntergangssüchtige erwarten deshalb ein Ereignis, dass mit der Geburt Jesus vergleichbar wäre.
2002 n. Chr.
Verkündet von: Reverend J.S. Malan
Lehre: Wenn es nach dem Pfarrer J.S. Malan aus Kapstadt ginge, würde die Welt im Jahre 2002 untergehen. Da er sich aber schon bei der Vorhersage der Zeit des großen Drangsales (1995) geirrt hatte, ist diese Vorhersage nicht mehr sehr wahrscheinlich.
2003 n. Chr.
Verkündet von: Häuptling Black Eagle Malachi York, Führer von 80 afrikanisch-amerikanischen Jüngern
Lehre: In der ländlichen Gemeinde Eatonton, nur 60 Meilen südöstlich von Atlanta, haben sich 80 Afroamerikaner unter der Führung des Häuptlings Black Eagle Malachi York einen religiösen Zufluchtsort geschaffen: Tama-Re, ein kleiner Ort im Ort mit eigenen Läden und einer 12 Meter hohen Pyramide. Dort warten sie darauf, dass die Prophezeiungen ihres Führers Wirklichkeit werden. York, ein verurteilter Schwerverbrecher, der nach eigenen Aussagen in der Galaxy Illyuwn geboren wurde, lehrt, das im Jahr 2003 ein Raumschiff landen wird un 144.000 ausgesuchte Menschen mitnehmen wird.
2005 n. Chr.
Verkündet von: Der Evangelist George Curle
Lehre: Der Zeitplan des Evangelisten George Curle:
1999: Gott richtet über den Antichristen
2002: Beginn des großen Drangsals
2005: Wiederkehr Christi und das Millenium Israels
2012 n. Chr.
Verkündet von: Michael Drosnin, Autor des Buches "Der Bibelcode"
Lehre: Michael Drosnin, Autor des umstrittenen Buches Der Bibelcode, glaubt, in den 5 Büchern Mose eine geheime Botschaft entdeckt zu haben, aus der hervorgeht, das im Jahr 2012 ein Komet auf der Erde einschlagen und alles Leben vernichten wird.
Verkündet von: Die Seherin Sakina Blue Star
Lehre: Die Seherin Sakina Blue Star interpretierte die Sagen der Hopi-Indianer, nach denen die Menschheit schon dreimal vernichtet worden war. Das erste Mal ging die Welt unter, als sich die Achsen verlagerten; das zweite Mal in der Eiszeit und das dritte Mal während der Sinnflut. Nun ist das Ende der 4. Welt gekommen und unser Planet befindet sich momentan in einer Phase der großen Reinigung, die 2012 abgeschlossen sein soll.
22. Dezember 2012
Verkündet von: Maya-Kalender
Lehre: Die Maya hielten dieses Jahr für das Ende ihre letzten Zykluses, danach wird die Welt vergehen. Die Venus geht im Westen unter, die Pleijaden gehen im Osten auf, gleichzeitig geht die Sonne unter, dafür geht der Orion auf.
2076 n. Chr.
Verkündet von: Bede der Ehrwürdige, chr. Theologe
Lehre: Bede der Erwürdige errechnete im 8 Jhd., das Jesus 3942 Jahre nach Erschaffung der Welt geboren wurde. Die 6000jährige große Woche würde genau im Jahr 2076 enden.
Verkündet von: diverse Sekten
Lehre: Einige Sekten erwarten den Weltuntergang im Jahre 1500 des muslimischen Kalenders - 2076.
Donnerstag, 25. Juni 2009
Die Chronik der Weltuntergänge - Teil 1
Dunkel ist's, in der Luft liegen giftige Dämpfe und es kracht und donnert aus allen Ecken.
Nein, dies ist keine Beschreibung der Zustände auf einem x-beliebigen Bahnhofsklo, wir reden vielmehr vom nahenden Weltuntergang! Spätestens seit ein gewisser Johannes nach Genuss einiger Kännchen Hanftee, seine berühmte Offenbarung geschrieben hat, wissen wir: Der Tag wird kommen! Aber wann ist es soweit?

30 n. Chr.
Verkündet von: Urchristlichen Gemeinden
Lehre: Jesus selbst wies auf das nahe Ende der Welt hin: "Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft." Nach der Kunde von der Auferstehung ihres Herrn erwarteten die Gläubigen den Jüngsten Tag mit jeder Stunde.
Und so warten sie noch heute...
70 n. Chr.
Verkündet von: Jüdische u. christliche Weltuntergangsgläubige
Lehre: Als die Römer unter Führung des Titus im Jahre 70 n. Chr. Jerusalem einnahmen und den Tempel zerstörten, sahen viele Juden und auch etliche Christen das Ende aller Zeiten für gekommen.
ca. 250 n. Chr.
Verkündet von: Montanus, christlicher Sektenführer
Lehre: Montanus, der in sich selbst den von Christus verhießenen Messias sah, lehrte seinen Anhängern, dass das himmlische Jerusalem zwischen zwei Dörfern in Phygien Wirklichkeit werden würde. Tausende von (leicht) gläubigen Christen pilgerten in Vertrauen auf seine Worte dorthin. Wenig später pilgerten sie wieder in ihre Heimatorte zurück.
500 n. Chr.
Verkündet von: Der Heilige Hippolytus
Lehre: Der römische Kirchenschriftsteller und Gegenpapst Hippolytus ging davon aus, dass die Erde 5500 v. Chr. erschaffen wurde und insgesamt 6000 Jahre alt werden würde. Seinen Anhängern lehrte er: "500 Jahre werden nach der Geburt Christi noch vergehen, dann wird das Ende gekommen sein."
Die Welt ging nicht unter, wohl aber die Theorie des Hippolytus.
800 n. Chr.
Verkündet von: Diversen christliche Propheten
Lehre: Eine Vielzahl christlicher Propheten datierten den Beginn der "Großen Woche" auf das Jahr 5200 v. Chr. und legten somit auch das Ende fest - 800 n. Chr.
979 n. Chr.
Verkündet von: Der Mönch Abbo von Fleury
Lehre: Die in der Johannes-Offenbarung erwähnten tausend Jahre wären nach den
Berechnungen des Mönches Abbo von Fleury, der im zehnten Jahrhundert an der Loire lebte, bereits 979 zu Ende gewesen.
992 n. Chr.
Verkündet von: ??
Lehre: In diesem Jahr fielen Mariä Verkündung und Karfreitag zusammen - Geburt und Tod.
31. Dezember 999
Verkündet von: Papst Sylvester II
Lehre: Der damals amtierende Papst Sylvester II verkündete, dass um Mitternacht des 31. Dezember 999 die Welt untergehen würde. In der christlichen Welt brach eine Massenhysterie aus, Horden von Räubern plünderten das Land und der Pöbel forderte lautstark die Hinrichtung von Zauberern und anderen suspekten Gestalten. Aber als die Welt sich am ersten Januar des Jahres 1000 noch immer drehte, beruhigte sich das Volk wieder. Und Papst Sylvester zog sich aus der Affäre, indem er behauptete, nur seine innigen Gebete hätten den drohenden Weltuntergang verhindert.
Anderen Quellen zufolge verlief der erste Jahrtausendwechsel eher unspektakulär, da der meist ungebildeten Mehrheit der Bevölkerung der Kalender und damit die Zeitrechnung noch unbekannt war.
1000 n. Chr.
Verkündet von: Johannesevangelium
Lehre: Gemäß der Prophezeiung des Heiligen Johannes wird Satan nun bald von seinen Ketten befreit, denn die tausend Jahre gehen zu Ende...
(Apokalypse) Kaiser Otto III, der mächtigste Mann seiner Zeit, kroch auf dem Bauch herum und gelobte, Mönch zu werden, wenn sich dadurch das Jüngste Gericht aufhalten lasse.
1033 n. Chr.
Verkündet von: Radolf Glaber, Mönch und Geschichtsschreiber aus Burgund
Lehre: Im Gegensatz zu vielen anderen seiner Zeitgenossen ging der Mönch und Geschichtsschreiber Radolf Glaber davon aus, dass die in der Offenbarung des Johannes erwähnten 1000 Jahre erst vom Tod Christi an zu zählen seien, also bis 1033.
1169 n. Chr.
Verkündet von: Astronomen
Lehre: Im Jahre 1169 fand ein seltenes astronomisches Ereignis statt, welches den Weltuntergang einleiten sollte: Alle Planeten waren in einem einzigen Sternbild - der Waage versammelt.
1186 n. Chr.
Verkündet von: Johannes von Toledo, Astronom
Lehre: Der Astronom Johannes von Toledo sagte im Jahr 1179 voraus, dass der Weltuntergang sieben Jahre später, also im Jahre 1186, mit verheerenden Erdbeben und Stürmen eingeläutet werden soll. Denn im September dieses Jahres standen sämtliche Planeten im Zeichen der Waage - ein, jedenfalls für Toledo, sicheres Zeichen für das kommende Ende. In Europa brach daraufhin wieder einmal eine Massenhysterie aus. In Deutschland grub man allenorts Unterstände, der Kaiser von Byzanz ließ alle Fenster seines Palastes vermauern. Der Erzbischof von Canterbury ordnete sogar ein dreitägiges Fasten an, um Britannien auf das jüngste Gericht vorzubereiten. Erst im Jahre 1187 beruhigten sich die Gemüter wieder.
1254 n. Chr.
Verkündet von: Frederick II
Lehre: Der Herrscher Frederick II. beweist, dass der Papst Innocent IV der Antichrist ist, da sich die Buchstaben seines lateinischen Names zu 666 aufaddieren lassen.
1260 n. Chr.
Verkündet von: Joachim von Fiore, katholischer Abt
Lehre: Der katholische Abt Joachim of Fiore lehrte, dass der Messias wieder erscheinen würde, wenn die Erde sieben Phasen durchlaufen hätte. Im Jahr 1200 waren nach seiner Lehrmeinung 40 Generationen seit Christus vergangen. Daraus leiteten seine Anhänger den Weltuntergang für das Jahr 1260 ab.
10-14 Februar 1420
Verkündet von: Böhmische Taborite-Bewegung
Lehre: Mitte Februar des Jahres 1420 sollte nach der böhmischen Taborite-Bewegung Christus erneut auf der Erde erscheinen und den Weltuntergang einleiten. Als er dann doch nicht erschien, lehrten die Priester, das Christus im geheimen und deshalb nicht für jeden sichtbar gekommen war und gründeten eine apokalyptische Sekte, die gegen ihre Gegner mit Waffengewalt vorging.
1500 n. Chr.
Verkündet von: Girolamo Savonarola, katholischer Priester
Lehre: Der kathololische Priester Girolamo Savonarola, der seit 1490 die baldige Ankunft des Messias und das Strafgericht Gottes predigte, ließ den Weltuntergang im Jahre des Herrn 1500 stattfinden. Im Jahre 1500 ging allerdings nicht die Welt, sondern nur seine eigene Glaubwürdigkeit "den Bach runter".
1500 n. Chr.
Verkündet von: Sandro Botticelli, italien. Maler
Lehre: Der italienische Maler Sandro Botticelli schrieb folgende Notiz unter sein berühmtes Gemälde "Mystic Nativity": "I Sandro painted this picture at the end of the year 1500 in the troubles of Italy in the half-time after the time according to the 11th chapter of St John in the second woe of the Apocalypse in the loosing of the devil for three and a half years. Then he will be chained ... as in this picture."
01.02.1524
Verkündet von: Diversen Astronomen
Lehre: Der erste Februar des Jahres 1524 wurde gleich von mehreren Astronomen als Weltuntergangstermin festgesetzt. Denn an diesem Datum trafen sich die Planeten Jupiter, Saturn und Mars im Sternbild der Fische - ein sicheres Zeichen für eine Sintflut. Tief beeindruckt flohen 20.000 Londoner auf die umliegenden Hügel, um ihren Gott beim Ende der Welt näher zu sein. Am 2.2. zogen sie trockenen Fußes wieder in die Stadt.
1532 n. Chr.
Verkündet von: Martin Luther, Reformator
Lehre: Das Jahr 1532 war das erste Jahr, in dem Martin Luther die Welt untergehen ließ.
19. Oktober 1533
Verkündet von: Pfarrer Michael Stifel (1480 - 1567)
Lehre: Am Neujahrsabend 1533 verkündete Pfarrer Stifel in seiner Gemeinde, der kleinen kurfürstlichen Residenz Lochau, dem späteren Annaburg, dass er aus bestimmten Wortrechnungen, die auf die Gleichsetzung der Buchstaben mit den aufeinanderfolgenden Dreieckzahlen fußen, den Weltuntergang für den 19. Oktober 1533 um 8 Uhr früh datieren könne. Die Worte des von Martin Luther eingeführten Pfarrers waren fatal: Viele Bürger bestellten ihre Äcker nicht mehr und lebten nur noch nach diesem Ziel. Annaburg wurde zum Wallfahrtsort, die Zahl der Selbstmorde stiegen sprunghaft an.
Pfarrer Stifel erfand später den Vorläufer der Logarithmentafel und wirkte an der Universität Jena als Professor für Mathematik.
1538 n. Chr.
Verkündet von: Martin Luther
Lehre: Als es dann 1532 doch nicht mehr werden wollte, verschob Martin Luther den Weltuntergang um 6 Jahre.
1541 n. Chr.
Verkündet von: Martin Luther
Lehre: 1541 war der dritte und letzte Termin, für den Martin Luther den Weltuntergang prophezeite. Danach wollte er sich verständlicherweise nicht mehr auf genaue Termine festlegen lassen.
1650 n. Chr.
Verkündet von: Die "5 Monarchen"
Lehre: Nach Berechnungen der 5 Monarchen sollte der Weltuntergang im Jahre 1650 beginnen.
1665 n. Chr.
Verkündet von: Shabbetai Tzevi
Lehre: Im Jahre 1665 wurde Shabbetai Tzevi von den meisten jüdischen Gemeinden in Europa und im mittleren Osten als der MESSIAS anerkannt. Ein großes Vorbild für die Juden seiner Zeit war er aber nicht, denn als er ein Jahr nach seiner Ernennung zum Messias zum Islam konvertierte, folgte ihm kaum jemand.
1666 n. Chr.
Verkündet von: Etlichen Zahlenmystikern
Lehre: Die Zahl 1666 ist die Summe aus den Zahlen 1000 (Apokalypse) u. 666 (Number of the beast)
1666 n. Chr.
Verkündet von: Christoph Kolumbus
Lehre: Der genuesische Seefahrer und Entdecker Amerikas Christoph Kolumbus vertraute weniger auf "die Vernunft, die Mathematik und die Weltkarten" als auf Berechnungen von Kardinal Pierre d'Ailly, wonach "noch etwa 155 Jahre fehlen, bis die 7000 voll sind, nach denen das Weltende kommt". Kolumbus entschied sich für das Jahr 1666 - die letzten drei Ziffern ergeben die Zahl für das Fabeltier in der Offenbarung des Johannes. Seine Reise begriff er als eine Etappe auf dem Weg ins endzeitliche Paradies und unterschrieb seine Briefe mit "Christoferens" - "Bringer Christi".
1692 n. Chr.
Verkündet von: Der päpstliche Legat Pierre d'Ailly
Lehre: Der päpstliche Legat und Kardinal Pierre d'Ailly sagte 1419 das Weltende zunächst für 1692 voraus und dehnte später den Zeitraum bis 1789 aus.
1800 n. Chr.
Verkündet von: Suzette Labrousse, katholische Prophetin
Lehre: Die katholische Prophetin Suzette Labrousse sah im Jahre 1790 den Weltuntergang voraus und datierte ihn auf das Jahr 1800.
1814 n. Chr.
Verkündet von: Miss Joanna Southcott, Seherin
Lehre: 1814 gab Miss Southcott, eine 64 jährige Jungfrau und Teilzeitwahrsagerin, bekannt, das sie schwanger sei und den neuen Messias, den Shiloh, zur Welt bringen würde. Kurz nach seiner Geburt würde die Welt untergehen und nur ihre Anhänger würden gerettet werden. 21 Ärzte untersuchten sie daraufhin und 17 von ihnen kamen zu dem Ergebnis, das Southcott entweder schwanger oder "wahrscheinlich schwanger" sei. Dutzende von Anhängern campierten vor ihrem Haus, das Wunder erwartend und wurden enttäuscht, da der Messias nicht zum erwarteten Zeitpunkt erschien. Ms. Southcott starb 10 Tage später. Ihre Anhänger entschieden, das Kind sei in den Himmel gefahren und würde später zurückkehren.
21. März 1843, Mitternacht
Verkündet von: Verschiedenen Theologen
Lehre: Dieses Datum wurde von zahlreichen Theologen aufgrund des 8. u. 9. Kapitels des biblischen Buches Daniel ermittelt, in dem von "2300 Abenden und Morgen" die Rede ist, die die Erde dauern werde (ein Abend und ein Morgen = 1 Jahr), sowie von siebzig Wochen alias 490 Jahren, die mit dem Tode des Erlösers im Jahr 34 schon vergangen waren. Damit verbleiben von der Geburt Jesu noch 2300-490+34=1844 Jahre. Der 21. März schließlich ergab sich durch den Frühlingsanfang, da ja auch die Welt im Frühling angefangen hatte.
21. März 1844
Verkündet von: William Miller, amerikanischer Babtistenprediger und Gründer der Adventisten
Lehre: Dieses Datum wurde durch den amerikanischen Babtistenprediger William Miller im Jahre 1818 verkündet, welcher den Termin aus den Wörtern und Zahlen der Bibel errechnet haben wollte. Eine Million Menschen glaubten ihn und verschenkten Hab und Gut, was sie am 22. März 1844 wohl schwer bereut haben dürften. Nachdem der "Doomsday-Termin" verstrichen war, gab Miller bekannt, sich geirrt zu haben: Er hätte den Beginn der "Reinigung durch Christus" gemeint. Seitdem gibt es die Sekte der 'Adventisten'.
1864 n. Chr.
Verkündet von: Reverend Edward Irving
Lehre: Der britische Prediger Rev. Edward Irving sagte den Weltuntergang für das Jahr 1864 voraus. Aus seiner Anhängerschuft ging später die Neuapostolische Kirche hervor.
1874 n. Chr.
Verkündet von: Zeugen Jehovas
Lehre: Im Jahre des HERRN 1874 sollte für die Zeugen Jehovas nach Aussagen ihres Gründers Charles Taze Russell die Welt zum ersten Male untergehen. Aber da sie sich gegen Ende des Jahres noch immer drehte, verlegte er den Weltuntergang rasch auf den 1. Oktober 1914.
1881 n. Chr.
Verkündet von: Old Mother Shipton, engl. Wahrsagerin
Lehre: Dieser Weltuntergangstermin geht auf eine Wahrsagung einer gewissen "Mother Shipton" aus dem England des 15. Jahrhunderts zurück, die mit den Worten endet: "The world to an end will come - in eighteen-hundred-and-eighty-one".
1891 n. Chr.
Verkündet von: Joseph Smith, Gründer der Mormonen
Lehre: Am 14. Februar 1835 predigte Joseph Smith, der Gründer der Mormonen, auf einer Versammlung: "Das das Kommen des Herrn ist nahe, es sollen noch 56 Jahre bis dahin vergehen."
Die 56 Jahre sind mittlerweile vergangen und der Herr läßt immer noch auch sich warten...
1901 n. Chr.
Verkündet von: Reverend Michael Baxter
Lehre: Der Pfarrer Michael Baxter, Herausgeber des "Christian Herald", verkündete 1889 in seinem Buch "The End of This Age about the End of This Century", dass 1896 144.000 gläubige Christen entrückt werden und 5 Jahre darauf - 1901 - die Welt untergehen würde. Aber Baxter irrte und die 144.000 Christen mußten auch im Jahre 1902 noch mit dem irdischen Jammertal vorlieb nehmen.
17 Mai 1910, Mitternacht
Verkündet von: verschiedenen Weltuntergangsexperten
Lehre: Im Mai 1910 näherte sich der Halleysche Komet zum 27. Male seit seiner ersten Beobachtung der Erde. Eine wahre Hysterie brach aus: Tausende von Menschen in Europa versammelten sich in Kirchen und beichteten ihre Sünden, Hunderte begingen Selbstmord. Andere wiederum verschenkten Haus und Habe oder gaben sich einem Vergnügungstaumel hin. In Oklahoma mußte die Polizei sogar ein Mädchen vom Altar der "Select Followers" retten, die den Allmächtigen mit einem Menschenopfer zu besänftigen versuchten.
Doch die ganze Aufregung war umsonst, der Halleysche Komet flog vorüber und die Erde drehte sich weiter...
1914 n. Chr.
Verkündet von: Helen Exeter, Gründerin der Panacea Society
Lehre: Die Panacea Society wurde gegründet, um die Schriften und Überzeugungen von Joanna Southcott, eine Seherin im London des frühen 19. Jhdts., zu verbreiten. Helen Exeter, die Gründerin dieser Gesellschaft, legte die Rückkehr des Messias auf das Jahr 1914 fest, nachdem der Termin im Jahre 1814 geplatzt war. Ihren Irrtum erlebte sie nicht mehr, sie ertrank am Anfang des "Schicksalsjahres". Nun legt die Panacea Society alle ihre Hoffnungen in eine verschlossene und versiegelte Kiste aus Ms. Southcotts Nachlass, die das Datum der Rückkehr enthüllen soll. Dummerweise darf diese Kiste nur im Beisein aller Bishöfe der Kirche Englands geöffnet werden. 1997 schaltete The Panacea Society eine Serie von Zeitungsanzeigen, um diese zu versammeln.
1914 n. Chr.
Verkündet von: Zeugen Jehovas
Lehre: Für die Zeugen Jehovas geht schon wieder mal die Welt unter. Das Datum berechneten sie aus dem Buch Daniel, Kapitel 4. In diesem ist von sieben Zeiten die Rede. Die Sekte interpretierte: 7 Zeiten a 360 Tage macht insgesammt 2520 Tage. Diese wurden wiederum als 2520 Jahre ausgelegt. gemessen vom 607 v. Chr.
Als sie es dann aber doch nicht tat, verkündeten die Oberen, dass Christus unsichtbar gekommen war und nur von wahren Gläubigen gesehen werden konnte.
1925 n. Chr.
Verkündet von: Zeugen Jehovas
Lehre: 1925 - Ein weiteres Jahr, in dem für die Zeugen Jehovas die Welt untergehen sollte...
1953 n. Chr.
Verkündet von: David Davidson, Buchautor
Lehre: In seinem Buch "The Great Pyramid, Its Divine Message" sagte David Davidson den Weltuntergang für das Jahr 1953 voraus.
1957 n. Chr.
Verkündet von: Mihran Ask, Pastor aus Kalifornien
Lehre: Nach Auffassung des kalifornischen Pastors Mihran Ask sollte im Januar 1957 der große Kampf zwischen Gut und Böse stattfinden. Millionen von Menschen sollten verbrannt und die Erde versengt werden. Aber tatsächlich brannte nur die Sonne auf den Schädel des Pastors und versengte ihm sein Hirn.
22. April 1959
Verkündet von: Sekte der Davidaner
Lehre: Am 22. April des Jahres 1959 erwarteten Hunderte von Anhängern der Davidaner Sekte auf ihrer Farm in Waco, Texas, vergeblich auf die Ankunft des Messias.
1960 n. Chr.
Verkündet von: Piazzi Smyth, königlicher Astronom
Lehre: Der schottische Astronom Piazzi Smyth veröffentlichte 1860 ein Buch, welches sich mit der Pyramidenforschung beschäftigte. Er glaubte, das in den Abmessungen der Pyramiden Botschaften über die Zukunft versteckt wären. Aus seinen Studien schloß er, das die Welt noch vor Ende des Jahres 1960 untergehen würde. Tatsächlich ist 1960 aber nur diese Theorie untergegangen.
1960 n. Chr.
Verkündet von: Sekte des Bruder Emman
Lehre: Im Jahr 1960 warteten die Mitglieder der Sekte des Bruder Emman am Fuße des Montblanc vergeblich auf das prophezeite Ende der Welt.
4. Februar 1962
Verkündet von: Sybille von Prag, Wahrsagerin
Lehre: Prophezeiung von Sybille von Prag (17. Jhd.)
1969 n. Chr.
Verkündet von: Charles Manson, Kultfigur der Hippies
Lehre: Für Charles Manson stand es fest, dass die Welt im Jahre 1969 untergehen würde. Er behauptete, die Beatles wären Engel der Apokalypse und ihre Songs wie Helter Skelter oder Revolution Number 9 enthielten cryptische Botschaften über die Zukunft.
1973 n. Chr.
Verkündet von: David Moses, Gründer der The Children of God
Lehre: Moses David, der Gründer der christlichen Sekte "Die Kinder Gottes" glaubte, dass 1973 ein Komet die Erde treffen und alles Leben in den Vereinigten Staaten vernichten würde.
Vor dieser Vorhersage hatte wohl ein schwerer Gegenstand seinen Kopf getroffen.
1975 n. Chr.
Verkündet von: Zeugen Jehovas
Lehre: Im Jahre 1975 ging für die Zeugen Jehovas zum vierten Male die Welt unter.
(Zeitschrift Erwachet, Nr.8 22.4.1967)
1978 n. Chr.
Verkündet von: Jim Jones, Messias der Volkstempler
Lehre: Nach einem Massenselbstmord auf Anweisung ihres Messias Jim Jones in Jonestown im Dschungel Guyanas erfuhren 923 Mitglieder der Volkstemplersekte nicht mehr, das die Erde auch im Jahre 1978 noch immer im Lot war.
28. Juni 1981
Verkündet von: The Lighthouse Gospel Tract Foundation
Lehre: Die Lighthouse Gospel Tract Foundation aus Arizona wußte zu berichten, dass am 28. Juni 1981 mit absoluter Sicherheit die Welt untergehen würde. Heute kann man mit absoluter Sicherheit sagen, dass es so etwas wie "absolute Sicherheit" nicht gibt.
1981 n. Chr.
Verkündet von: Arnold Murray, Fernsehprediger
Lehre: Der Fernsehprediger Arnold Murray sah das Erscheinen des Antichristen für das Jahr 1981 vorraus.
30. Juni 1981
Verkündet von: Der Evangelist Bill Maupin
Lehre: Am 30. Juni 1981 sollten die Anhänger wie des Evangelisten Bill Maupin wie ein Bündel Luftballons gen Himmel aufsteigen, genau wie es ihr Meister prophezeite. Dieser fand nach seinem Scheitern schnell die Ursache für die nicht stattgefundene Himmelfahrt: Die Sinai-Halbinsel gehört noch nicht zum jüdischen Staatsgebiet, was aber eine Vorraussetzung gewesen wäre.
1982 n. Chr.
Verkündet von: Wim Malgo, Gründer des Missionswerks Mitternachtsruf
Lehre: Wim Malgo, der Gründer des Missionswerks Mitternachtsruf, terminierte im Jahr 1979 aus astrologischen Gründen das Weltende auf den Frühling 1982.
1984-1999 n. Chr.
Verkündet von: Bhagwan Shree Rajneesh
Lehre: Tokyo, New York, San Francisco, Los Angeles und Bombay werden von der Erdoberfläche verschwinden, die Menschheit wird mit der größten Flut seit Noah geschlagen und schwerste Erdbeben und Vulkanausbrüche sind an der Tagesordung. All das und noch viel mehr sah Bhagwan Shree Rajneesh, Guru der Rajneesh-Bewegung, für die Jahre 1984 - 1999 vorraus. Die besagten Städte gibt es heute immer noch, nur Bagwahn ist schon von der Erdoberfläche verschwunden.
1986 n. Chr.
Verkündet von: Moses David
Lehre: Obwohl die USA faktisch schon seit 1973 nicht mehr existieren dürfte, sah Moses David, Führer der "Kinder Gottes", den großen Kampf zwischen Gut und Böse für das Jahr 1986 vorraus. Die Vereinigten Staaten und Israel würden von Russland vernichtend geschlagen und eine weltweite kommunistische Diktatur würde eingeführt. Und im Jahre 1993 würde Christus dann auf der Erde erscheinen und allem ein Ende machen.
1988 n. Chr.
Verkündet von: Trinity Broadcasting Network, amerik. christlicher Fernsehkanal
Lehre: Der christliche Fernsehkanal Trinity Broadcasting Network legte den Weltuntergangstermin auf den 10/11 September des Jahres 1988. Der Kanal unterbrach sein reguläres Programm und sendete den ganzen Tag Instruktionsvideos für Ungläubige, welche Verhaltensmaßnahmen bei einer plötzlichen Himmelfahrt der Angehörigen zum Inhalt hatten.
1888 n. Chr.
Verkündet von: Der amerikanische Prophet Charles Taylor
Lehre: Der amerikanische Prophet Charles Taylor riet den Gläubigen, im Jahr 1988 in das Heilige Land zu reisen. Denn wenn sie sich ein Zimmer am Olivenberg nehmen würden, könnten sie die Rückkehr des Herrn aus nächster Nähe beobachten.
Nein, dies ist keine Beschreibung der Zustände auf einem x-beliebigen Bahnhofsklo, wir reden vielmehr vom nahenden Weltuntergang! Spätestens seit ein gewisser Johannes nach Genuss einiger Kännchen Hanftee, seine berühmte Offenbarung geschrieben hat, wissen wir: Der Tag wird kommen! Aber wann ist es soweit?

Die Chronik der (verpassten) Weltuntergänge
30 n. Chr.
Verkündet von: Urchristlichen Gemeinden
Lehre: Jesus selbst wies auf das nahe Ende der Welt hin: "Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft." Nach der Kunde von der Auferstehung ihres Herrn erwarteten die Gläubigen den Jüngsten Tag mit jeder Stunde.
Und so warten sie noch heute...
70 n. Chr.
Verkündet von: Jüdische u. christliche Weltuntergangsgläubige
Lehre: Als die Römer unter Führung des Titus im Jahre 70 n. Chr. Jerusalem einnahmen und den Tempel zerstörten, sahen viele Juden und auch etliche Christen das Ende aller Zeiten für gekommen.
ca. 250 n. Chr.
Verkündet von: Montanus, christlicher Sektenführer
Lehre: Montanus, der in sich selbst den von Christus verhießenen Messias sah, lehrte seinen Anhängern, dass das himmlische Jerusalem zwischen zwei Dörfern in Phygien Wirklichkeit werden würde. Tausende von (leicht) gläubigen Christen pilgerten in Vertrauen auf seine Worte dorthin. Wenig später pilgerten sie wieder in ihre Heimatorte zurück.
500 n. Chr.
Verkündet von: Der Heilige Hippolytus
Lehre: Der römische Kirchenschriftsteller und Gegenpapst Hippolytus ging davon aus, dass die Erde 5500 v. Chr. erschaffen wurde und insgesamt 6000 Jahre alt werden würde. Seinen Anhängern lehrte er: "500 Jahre werden nach der Geburt Christi noch vergehen, dann wird das Ende gekommen sein."
Die Welt ging nicht unter, wohl aber die Theorie des Hippolytus.
800 n. Chr.
Verkündet von: Diversen christliche Propheten
Lehre: Eine Vielzahl christlicher Propheten datierten den Beginn der "Großen Woche" auf das Jahr 5200 v. Chr. und legten somit auch das Ende fest - 800 n. Chr.
979 n. Chr.
Verkündet von: Der Mönch Abbo von Fleury
Lehre: Die in der Johannes-Offenbarung erwähnten tausend Jahre wären nach den
Berechnungen des Mönches Abbo von Fleury, der im zehnten Jahrhundert an der Loire lebte, bereits 979 zu Ende gewesen.
992 n. Chr.
Verkündet von: ??
Lehre: In diesem Jahr fielen Mariä Verkündung und Karfreitag zusammen - Geburt und Tod.
31. Dezember 999
Verkündet von: Papst Sylvester II
Lehre: Der damals amtierende Papst Sylvester II verkündete, dass um Mitternacht des 31. Dezember 999 die Welt untergehen würde. In der christlichen Welt brach eine Massenhysterie aus, Horden von Räubern plünderten das Land und der Pöbel forderte lautstark die Hinrichtung von Zauberern und anderen suspekten Gestalten. Aber als die Welt sich am ersten Januar des Jahres 1000 noch immer drehte, beruhigte sich das Volk wieder. Und Papst Sylvester zog sich aus der Affäre, indem er behauptete, nur seine innigen Gebete hätten den drohenden Weltuntergang verhindert.
Anderen Quellen zufolge verlief der erste Jahrtausendwechsel eher unspektakulär, da der meist ungebildeten Mehrheit der Bevölkerung der Kalender und damit die Zeitrechnung noch unbekannt war.
1000 n. Chr.
Verkündet von: Johannesevangelium
Lehre: Gemäß der Prophezeiung des Heiligen Johannes wird Satan nun bald von seinen Ketten befreit, denn die tausend Jahre gehen zu Ende...
(Apokalypse) Kaiser Otto III, der mächtigste Mann seiner Zeit, kroch auf dem Bauch herum und gelobte, Mönch zu werden, wenn sich dadurch das Jüngste Gericht aufhalten lasse.
1033 n. Chr.
Verkündet von: Radolf Glaber, Mönch und Geschichtsschreiber aus Burgund
Lehre: Im Gegensatz zu vielen anderen seiner Zeitgenossen ging der Mönch und Geschichtsschreiber Radolf Glaber davon aus, dass die in der Offenbarung des Johannes erwähnten 1000 Jahre erst vom Tod Christi an zu zählen seien, also bis 1033.
1169 n. Chr.
Verkündet von: Astronomen
Lehre: Im Jahre 1169 fand ein seltenes astronomisches Ereignis statt, welches den Weltuntergang einleiten sollte: Alle Planeten waren in einem einzigen Sternbild - der Waage versammelt.
1186 n. Chr.
Verkündet von: Johannes von Toledo, Astronom
Lehre: Der Astronom Johannes von Toledo sagte im Jahr 1179 voraus, dass der Weltuntergang sieben Jahre später, also im Jahre 1186, mit verheerenden Erdbeben und Stürmen eingeläutet werden soll. Denn im September dieses Jahres standen sämtliche Planeten im Zeichen der Waage - ein, jedenfalls für Toledo, sicheres Zeichen für das kommende Ende. In Europa brach daraufhin wieder einmal eine Massenhysterie aus. In Deutschland grub man allenorts Unterstände, der Kaiser von Byzanz ließ alle Fenster seines Palastes vermauern. Der Erzbischof von Canterbury ordnete sogar ein dreitägiges Fasten an, um Britannien auf das jüngste Gericht vorzubereiten. Erst im Jahre 1187 beruhigten sich die Gemüter wieder.
1254 n. Chr.
Verkündet von: Frederick II
Lehre: Der Herrscher Frederick II. beweist, dass der Papst Innocent IV der Antichrist ist, da sich die Buchstaben seines lateinischen Names zu 666 aufaddieren lassen.
1260 n. Chr.
Verkündet von: Joachim von Fiore, katholischer Abt
Lehre: Der katholische Abt Joachim of Fiore lehrte, dass der Messias wieder erscheinen würde, wenn die Erde sieben Phasen durchlaufen hätte. Im Jahr 1200 waren nach seiner Lehrmeinung 40 Generationen seit Christus vergangen. Daraus leiteten seine Anhänger den Weltuntergang für das Jahr 1260 ab.
10-14 Februar 1420
Verkündet von: Böhmische Taborite-Bewegung
Lehre: Mitte Februar des Jahres 1420 sollte nach der böhmischen Taborite-Bewegung Christus erneut auf der Erde erscheinen und den Weltuntergang einleiten. Als er dann doch nicht erschien, lehrten die Priester, das Christus im geheimen und deshalb nicht für jeden sichtbar gekommen war und gründeten eine apokalyptische Sekte, die gegen ihre Gegner mit Waffengewalt vorging.
1500 n. Chr.
Verkündet von: Girolamo Savonarola, katholischer Priester
Lehre: Der kathololische Priester Girolamo Savonarola, der seit 1490 die baldige Ankunft des Messias und das Strafgericht Gottes predigte, ließ den Weltuntergang im Jahre des Herrn 1500 stattfinden. Im Jahre 1500 ging allerdings nicht die Welt, sondern nur seine eigene Glaubwürdigkeit "den Bach runter".
1500 n. Chr.
Verkündet von: Sandro Botticelli, italien. Maler
Lehre: Der italienische Maler Sandro Botticelli schrieb folgende Notiz unter sein berühmtes Gemälde "Mystic Nativity": "I Sandro painted this picture at the end of the year 1500 in the troubles of Italy in the half-time after the time according to the 11th chapter of St John in the second woe of the Apocalypse in the loosing of the devil for three and a half years. Then he will be chained ... as in this picture."
01.02.1524
Verkündet von: Diversen Astronomen
Lehre: Der erste Februar des Jahres 1524 wurde gleich von mehreren Astronomen als Weltuntergangstermin festgesetzt. Denn an diesem Datum trafen sich die Planeten Jupiter, Saturn und Mars im Sternbild der Fische - ein sicheres Zeichen für eine Sintflut. Tief beeindruckt flohen 20.000 Londoner auf die umliegenden Hügel, um ihren Gott beim Ende der Welt näher zu sein. Am 2.2. zogen sie trockenen Fußes wieder in die Stadt.
1532 n. Chr.
Verkündet von: Martin Luther, Reformator
Lehre: Das Jahr 1532 war das erste Jahr, in dem Martin Luther die Welt untergehen ließ.
19. Oktober 1533
Verkündet von: Pfarrer Michael Stifel (1480 - 1567)
Lehre: Am Neujahrsabend 1533 verkündete Pfarrer Stifel in seiner Gemeinde, der kleinen kurfürstlichen Residenz Lochau, dem späteren Annaburg, dass er aus bestimmten Wortrechnungen, die auf die Gleichsetzung der Buchstaben mit den aufeinanderfolgenden Dreieckzahlen fußen, den Weltuntergang für den 19. Oktober 1533 um 8 Uhr früh datieren könne. Die Worte des von Martin Luther eingeführten Pfarrers waren fatal: Viele Bürger bestellten ihre Äcker nicht mehr und lebten nur noch nach diesem Ziel. Annaburg wurde zum Wallfahrtsort, die Zahl der Selbstmorde stiegen sprunghaft an.
Pfarrer Stifel erfand später den Vorläufer der Logarithmentafel und wirkte an der Universität Jena als Professor für Mathematik.
1538 n. Chr.
Verkündet von: Martin Luther
Lehre: Als es dann 1532 doch nicht mehr werden wollte, verschob Martin Luther den Weltuntergang um 6 Jahre.
1541 n. Chr.
Verkündet von: Martin Luther
Lehre: 1541 war der dritte und letzte Termin, für den Martin Luther den Weltuntergang prophezeite. Danach wollte er sich verständlicherweise nicht mehr auf genaue Termine festlegen lassen.
1650 n. Chr.
Verkündet von: Die "5 Monarchen"
Lehre: Nach Berechnungen der 5 Monarchen sollte der Weltuntergang im Jahre 1650 beginnen.
1665 n. Chr.
Verkündet von: Shabbetai Tzevi
Lehre: Im Jahre 1665 wurde Shabbetai Tzevi von den meisten jüdischen Gemeinden in Europa und im mittleren Osten als der MESSIAS anerkannt. Ein großes Vorbild für die Juden seiner Zeit war er aber nicht, denn als er ein Jahr nach seiner Ernennung zum Messias zum Islam konvertierte, folgte ihm kaum jemand.
1666 n. Chr.
Verkündet von: Etlichen Zahlenmystikern
Lehre: Die Zahl 1666 ist die Summe aus den Zahlen 1000 (Apokalypse) u. 666 (Number of the beast)
1666 n. Chr.
Verkündet von: Christoph Kolumbus
Lehre: Der genuesische Seefahrer und Entdecker Amerikas Christoph Kolumbus vertraute weniger auf "die Vernunft, die Mathematik und die Weltkarten" als auf Berechnungen von Kardinal Pierre d'Ailly, wonach "noch etwa 155 Jahre fehlen, bis die 7000 voll sind, nach denen das Weltende kommt". Kolumbus entschied sich für das Jahr 1666 - die letzten drei Ziffern ergeben die Zahl für das Fabeltier in der Offenbarung des Johannes. Seine Reise begriff er als eine Etappe auf dem Weg ins endzeitliche Paradies und unterschrieb seine Briefe mit "Christoferens" - "Bringer Christi".
1692 n. Chr.
Verkündet von: Der päpstliche Legat Pierre d'Ailly
Lehre: Der päpstliche Legat und Kardinal Pierre d'Ailly sagte 1419 das Weltende zunächst für 1692 voraus und dehnte später den Zeitraum bis 1789 aus.
1800 n. Chr.
Verkündet von: Suzette Labrousse, katholische Prophetin
Lehre: Die katholische Prophetin Suzette Labrousse sah im Jahre 1790 den Weltuntergang voraus und datierte ihn auf das Jahr 1800.
1814 n. Chr.
Verkündet von: Miss Joanna Southcott, Seherin
Lehre: 1814 gab Miss Southcott, eine 64 jährige Jungfrau und Teilzeitwahrsagerin, bekannt, das sie schwanger sei und den neuen Messias, den Shiloh, zur Welt bringen würde. Kurz nach seiner Geburt würde die Welt untergehen und nur ihre Anhänger würden gerettet werden. 21 Ärzte untersuchten sie daraufhin und 17 von ihnen kamen zu dem Ergebnis, das Southcott entweder schwanger oder "wahrscheinlich schwanger" sei. Dutzende von Anhängern campierten vor ihrem Haus, das Wunder erwartend und wurden enttäuscht, da der Messias nicht zum erwarteten Zeitpunkt erschien. Ms. Southcott starb 10 Tage später. Ihre Anhänger entschieden, das Kind sei in den Himmel gefahren und würde später zurückkehren.
21. März 1843, Mitternacht
Verkündet von: Verschiedenen Theologen
Lehre: Dieses Datum wurde von zahlreichen Theologen aufgrund des 8. u. 9. Kapitels des biblischen Buches Daniel ermittelt, in dem von "2300 Abenden und Morgen" die Rede ist, die die Erde dauern werde (ein Abend und ein Morgen = 1 Jahr), sowie von siebzig Wochen alias 490 Jahren, die mit dem Tode des Erlösers im Jahr 34 schon vergangen waren. Damit verbleiben von der Geburt Jesu noch 2300-490+34=1844 Jahre. Der 21. März schließlich ergab sich durch den Frühlingsanfang, da ja auch die Welt im Frühling angefangen hatte.
21. März 1844
Verkündet von: William Miller, amerikanischer Babtistenprediger und Gründer der Adventisten
Lehre: Dieses Datum wurde durch den amerikanischen Babtistenprediger William Miller im Jahre 1818 verkündet, welcher den Termin aus den Wörtern und Zahlen der Bibel errechnet haben wollte. Eine Million Menschen glaubten ihn und verschenkten Hab und Gut, was sie am 22. März 1844 wohl schwer bereut haben dürften. Nachdem der "Doomsday-Termin" verstrichen war, gab Miller bekannt, sich geirrt zu haben: Er hätte den Beginn der "Reinigung durch Christus" gemeint. Seitdem gibt es die Sekte der 'Adventisten'.
1864 n. Chr.
Verkündet von: Reverend Edward Irving
Lehre: Der britische Prediger Rev. Edward Irving sagte den Weltuntergang für das Jahr 1864 voraus. Aus seiner Anhängerschuft ging später die Neuapostolische Kirche hervor.
1874 n. Chr.
Verkündet von: Zeugen Jehovas
Lehre: Im Jahre des HERRN 1874 sollte für die Zeugen Jehovas nach Aussagen ihres Gründers Charles Taze Russell die Welt zum ersten Male untergehen. Aber da sie sich gegen Ende des Jahres noch immer drehte, verlegte er den Weltuntergang rasch auf den 1. Oktober 1914.
1881 n. Chr.
Verkündet von: Old Mother Shipton, engl. Wahrsagerin
Lehre: Dieser Weltuntergangstermin geht auf eine Wahrsagung einer gewissen "Mother Shipton" aus dem England des 15. Jahrhunderts zurück, die mit den Worten endet: "The world to an end will come - in eighteen-hundred-and-eighty-one".
1891 n. Chr.
Verkündet von: Joseph Smith, Gründer der Mormonen
Lehre: Am 14. Februar 1835 predigte Joseph Smith, der Gründer der Mormonen, auf einer Versammlung: "Das das Kommen des Herrn ist nahe, es sollen noch 56 Jahre bis dahin vergehen."
Die 56 Jahre sind mittlerweile vergangen und der Herr läßt immer noch auch sich warten...
1901 n. Chr.
Verkündet von: Reverend Michael Baxter
Lehre: Der Pfarrer Michael Baxter, Herausgeber des "Christian Herald", verkündete 1889 in seinem Buch "The End of This Age about the End of This Century", dass 1896 144.000 gläubige Christen entrückt werden und 5 Jahre darauf - 1901 - die Welt untergehen würde. Aber Baxter irrte und die 144.000 Christen mußten auch im Jahre 1902 noch mit dem irdischen Jammertal vorlieb nehmen.
17 Mai 1910, Mitternacht
Verkündet von: verschiedenen Weltuntergangsexperten
Lehre: Im Mai 1910 näherte sich der Halleysche Komet zum 27. Male seit seiner ersten Beobachtung der Erde. Eine wahre Hysterie brach aus: Tausende von Menschen in Europa versammelten sich in Kirchen und beichteten ihre Sünden, Hunderte begingen Selbstmord. Andere wiederum verschenkten Haus und Habe oder gaben sich einem Vergnügungstaumel hin. In Oklahoma mußte die Polizei sogar ein Mädchen vom Altar der "Select Followers" retten, die den Allmächtigen mit einem Menschenopfer zu besänftigen versuchten.
Doch die ganze Aufregung war umsonst, der Halleysche Komet flog vorüber und die Erde drehte sich weiter...
1914 n. Chr.
Verkündet von: Helen Exeter, Gründerin der Panacea Society
Lehre: Die Panacea Society wurde gegründet, um die Schriften und Überzeugungen von Joanna Southcott, eine Seherin im London des frühen 19. Jhdts., zu verbreiten. Helen Exeter, die Gründerin dieser Gesellschaft, legte die Rückkehr des Messias auf das Jahr 1914 fest, nachdem der Termin im Jahre 1814 geplatzt war. Ihren Irrtum erlebte sie nicht mehr, sie ertrank am Anfang des "Schicksalsjahres". Nun legt die Panacea Society alle ihre Hoffnungen in eine verschlossene und versiegelte Kiste aus Ms. Southcotts Nachlass, die das Datum der Rückkehr enthüllen soll. Dummerweise darf diese Kiste nur im Beisein aller Bishöfe der Kirche Englands geöffnet werden. 1997 schaltete The Panacea Society eine Serie von Zeitungsanzeigen, um diese zu versammeln.
1914 n. Chr.
Verkündet von: Zeugen Jehovas
Lehre: Für die Zeugen Jehovas geht schon wieder mal die Welt unter. Das Datum berechneten sie aus dem Buch Daniel, Kapitel 4. In diesem ist von sieben Zeiten die Rede. Die Sekte interpretierte: 7 Zeiten a 360 Tage macht insgesammt 2520 Tage. Diese wurden wiederum als 2520 Jahre ausgelegt. gemessen vom 607 v. Chr.
Als sie es dann aber doch nicht tat, verkündeten die Oberen, dass Christus unsichtbar gekommen war und nur von wahren Gläubigen gesehen werden konnte.
1925 n. Chr.
Verkündet von: Zeugen Jehovas
Lehre: 1925 - Ein weiteres Jahr, in dem für die Zeugen Jehovas die Welt untergehen sollte...
1953 n. Chr.
Verkündet von: David Davidson, Buchautor
Lehre: In seinem Buch "The Great Pyramid, Its Divine Message" sagte David Davidson den Weltuntergang für das Jahr 1953 voraus.
1957 n. Chr.
Verkündet von: Mihran Ask, Pastor aus Kalifornien
Lehre: Nach Auffassung des kalifornischen Pastors Mihran Ask sollte im Januar 1957 der große Kampf zwischen Gut und Böse stattfinden. Millionen von Menschen sollten verbrannt und die Erde versengt werden. Aber tatsächlich brannte nur die Sonne auf den Schädel des Pastors und versengte ihm sein Hirn.
22. April 1959
Verkündet von: Sekte der Davidaner
Lehre: Am 22. April des Jahres 1959 erwarteten Hunderte von Anhängern der Davidaner Sekte auf ihrer Farm in Waco, Texas, vergeblich auf die Ankunft des Messias.
1960 n. Chr.
Verkündet von: Piazzi Smyth, königlicher Astronom
Lehre: Der schottische Astronom Piazzi Smyth veröffentlichte 1860 ein Buch, welches sich mit der Pyramidenforschung beschäftigte. Er glaubte, das in den Abmessungen der Pyramiden Botschaften über die Zukunft versteckt wären. Aus seinen Studien schloß er, das die Welt noch vor Ende des Jahres 1960 untergehen würde. Tatsächlich ist 1960 aber nur diese Theorie untergegangen.
1960 n. Chr.
Verkündet von: Sekte des Bruder Emman
Lehre: Im Jahr 1960 warteten die Mitglieder der Sekte des Bruder Emman am Fuße des Montblanc vergeblich auf das prophezeite Ende der Welt.
4. Februar 1962
Verkündet von: Sybille von Prag, Wahrsagerin
Lehre: Prophezeiung von Sybille von Prag (17. Jhd.)
1969 n. Chr.
Verkündet von: Charles Manson, Kultfigur der Hippies
Lehre: Für Charles Manson stand es fest, dass die Welt im Jahre 1969 untergehen würde. Er behauptete, die Beatles wären Engel der Apokalypse und ihre Songs wie Helter Skelter oder Revolution Number 9 enthielten cryptische Botschaften über die Zukunft.
1973 n. Chr.
Verkündet von: David Moses, Gründer der The Children of God
Lehre: Moses David, der Gründer der christlichen Sekte "Die Kinder Gottes" glaubte, dass 1973 ein Komet die Erde treffen und alles Leben in den Vereinigten Staaten vernichten würde.
Vor dieser Vorhersage hatte wohl ein schwerer Gegenstand seinen Kopf getroffen.
1975 n. Chr.
Verkündet von: Zeugen Jehovas
Lehre: Im Jahre 1975 ging für die Zeugen Jehovas zum vierten Male die Welt unter.
(Zeitschrift Erwachet, Nr.8 22.4.1967)
1978 n. Chr.
Verkündet von: Jim Jones, Messias der Volkstempler
Lehre: Nach einem Massenselbstmord auf Anweisung ihres Messias Jim Jones in Jonestown im Dschungel Guyanas erfuhren 923 Mitglieder der Volkstemplersekte nicht mehr, das die Erde auch im Jahre 1978 noch immer im Lot war.
28. Juni 1981
Verkündet von: The Lighthouse Gospel Tract Foundation
Lehre: Die Lighthouse Gospel Tract Foundation aus Arizona wußte zu berichten, dass am 28. Juni 1981 mit absoluter Sicherheit die Welt untergehen würde. Heute kann man mit absoluter Sicherheit sagen, dass es so etwas wie "absolute Sicherheit" nicht gibt.
1981 n. Chr.
Verkündet von: Arnold Murray, Fernsehprediger
Lehre: Der Fernsehprediger Arnold Murray sah das Erscheinen des Antichristen für das Jahr 1981 vorraus.
30. Juni 1981
Verkündet von: Der Evangelist Bill Maupin
Lehre: Am 30. Juni 1981 sollten die Anhänger wie des Evangelisten Bill Maupin wie ein Bündel Luftballons gen Himmel aufsteigen, genau wie es ihr Meister prophezeite. Dieser fand nach seinem Scheitern schnell die Ursache für die nicht stattgefundene Himmelfahrt: Die Sinai-Halbinsel gehört noch nicht zum jüdischen Staatsgebiet, was aber eine Vorraussetzung gewesen wäre.
1982 n. Chr.
Verkündet von: Wim Malgo, Gründer des Missionswerks Mitternachtsruf
Lehre: Wim Malgo, der Gründer des Missionswerks Mitternachtsruf, terminierte im Jahr 1979 aus astrologischen Gründen das Weltende auf den Frühling 1982.
1984-1999 n. Chr.
Verkündet von: Bhagwan Shree Rajneesh
Lehre: Tokyo, New York, San Francisco, Los Angeles und Bombay werden von der Erdoberfläche verschwinden, die Menschheit wird mit der größten Flut seit Noah geschlagen und schwerste Erdbeben und Vulkanausbrüche sind an der Tagesordung. All das und noch viel mehr sah Bhagwan Shree Rajneesh, Guru der Rajneesh-Bewegung, für die Jahre 1984 - 1999 vorraus. Die besagten Städte gibt es heute immer noch, nur Bagwahn ist schon von der Erdoberfläche verschwunden.
1986 n. Chr.
Verkündet von: Moses David
Lehre: Obwohl die USA faktisch schon seit 1973 nicht mehr existieren dürfte, sah Moses David, Führer der "Kinder Gottes", den großen Kampf zwischen Gut und Böse für das Jahr 1986 vorraus. Die Vereinigten Staaten und Israel würden von Russland vernichtend geschlagen und eine weltweite kommunistische Diktatur würde eingeführt. Und im Jahre 1993 würde Christus dann auf der Erde erscheinen und allem ein Ende machen.
1988 n. Chr.
Verkündet von: Trinity Broadcasting Network, amerik. christlicher Fernsehkanal
Lehre: Der christliche Fernsehkanal Trinity Broadcasting Network legte den Weltuntergangstermin auf den 10/11 September des Jahres 1988. Der Kanal unterbrach sein reguläres Programm und sendete den ganzen Tag Instruktionsvideos für Ungläubige, welche Verhaltensmaßnahmen bei einer plötzlichen Himmelfahrt der Angehörigen zum Inhalt hatten.
1888 n. Chr.
Verkündet von: Der amerikanische Prophet Charles Taylor
Lehre: Der amerikanische Prophet Charles Taylor riet den Gläubigen, im Jahr 1988 in das Heilige Land zu reisen. Denn wenn sie sich ein Zimmer am Olivenberg nehmen würden, könnten sie die Rückkehr des Herrn aus nächster Nähe beobachten.
Montag, 8. Juni 2009
Wir sind, was wir kaufen
Wir sind, was wir kaufen - Benjamin Barber

"Der Kapitalismus stößt an seine Grenzen, wenn mehr produziert wird, als konsumiert werden kann. Um dies zu ändern, werden Gesellschaften so lange infantilisiert, bis sie keine Gesellschaften mehr sind, sondern Ansammlungen kindlich bleibender, sich übers Shoppen definierender Individuen. Nicht mehr "Was brauchen wir?" wird gefragt, stattdessen: "Was will ich?" Für das grenzenlose Habenwollen, auf dem die Märkte beruhen, muss die Demokratie einen hohen Preis zahlen.Mit dem globalen Kapitalismus und seiner Klientel verhält es sich wie mit der Affenfalle: Man legt eine Kokosnuss in ein Gefäß mit schlankem Hals. Der Affe greift hinein, bringt seine Hand aber nicht heraus, weil er das Objekt der Begierde nicht mehr loslässt. Geradeso tappen wir vor lauter Gier in die Konsumismusfalle und werden zu Gefangenen des Marktes."
So sieht es jedenfalls der amerikanische Politikwissenschafter und Benjamin Barber.
Der Kapitalismus frisst seine Kinder
Rücksichtslos überrollt der neoliberale Markt mühsam errungene Tugenden wie Demokratie, Verantwortung und zwischenmenschliches Engagement – die in einem gemäßigten Kapitalismus hochgehalten wurden –, zugunsten eines geschickt gesteuerten grenzenlosen Habenwollens.
Das Profil des neuen Ethos setzt sich aus dem Überfluss an produzierten Gütern und dem Bestreben zusammen, bereits Vierjährige zu gewichtigen Konsumenten zu machen und aus Erwachsenen bloße Schnäppchenjäger, die von Topmarke zu Topmarke unterwegs sind. Eine Entwicklung, auf die wir seit dem Fall der Mauer zusteuern, also vom Ende des Kommunismus zum totalen Konsumismus mit selbstzerstörerischen Konsequenzen: Aus freien Bürgern werden infantile abhängige Verbraucher, eine wachsende Gemeinschaft von „Kidults“.
Die Ideologie der Privatisierung, das Vermarkten von Marken und eine Gleichschaltung des Geschmacks unterstützen das ,Ethos der Infantilisierung‘“, meint Barber.
Analysen, die uns nicht fremd sind, zumal der Weg zur Infantilisierung, auf dem wir uns befinden, sehr konkret beschrieben wird. Barber geht es darum, das Bewusstsein für diesen Infantilisierungsprozess zu schärfen und an die mündige Zivilgesellschaft zu appellieren, Gleichheit nicht mit Profit zu verwechseln und Vielfalt nicht mit Konsum.
Ausgehend von der Grundthese, dass der Konsumismus die Demokratie verdirbt, indem er uns einer pluralistischen Sicht der Dinge beraubt ("Wir sind, was wir kaufen"), führte Barber den Sündenfall des Kapitalismus vor: Nicht mehr risikofreudige, von protestantischem Ethos getragene Unternehmer würden ihn prägen, sondern Abzocker, für deren Pleiten der Staat einzuspringen habe und deren Geschäftsidee es sei, übersättigten Märkten Mist aufzudrängen, statt dem Rest der Welt Nützliches zu bieten: teures Leitungswasser in Flaschen statt Kläranlagen für die Dritte Welt.
Die Misere äußere sich in einer übertriebenen, durch Marken definierten Jugendkultur. Sie äußere sich in einem Aufwand für Werbung, der (in den USA) die gesamte Entwicklungshilfe um das 17fache übersteigt. Sie zeige sich in der Privatisierung des Genoms zu Profitzwecken, im fehlenden öffentlichen Verkehr in L.A. und besonders anschaulich in dem Appell von Bush kurz nach 9/11, doch wieder in die Shoppingmalls zurückzukehren, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Die Macher des neoliberal verschärften Kapitalismus sehen nicht ein, dass Unternehmen zu viel produzieren, sondern gehen davon aus, dass Verbraucher zu wenig verbrauchen, so Barber. Da es aber viele Bedürftige ohne Einkommen und viele Gutbetuchte ohne Bedürfnisse und Kauflust gebe, sei der Markt im Dilemma zwischen „Wachsen oder Weichen“. Nur zwei Möglichkeiten böten sich an: Arme so reich machen, dass sie konsumfähig sind, oder Erwachsene, die Geld, aber keine Bedürfnisse mehr haben, durch das Versprechen von Jugend und Schönheit zum Konsum zu verführen: „Indem man sie dazu bringt, in ihrem Geschmack kindlich und impulsiv zu bleiben, sorgt man dafür, dass sie die Güter des globalen Marktes kaufen, die für indolente und wohlhabende Jugendliche bestimmt sind“, vermerkt Barber und beschreibt, wie die sieben Alter, die der Mensch hat, gezielt weggespült werden von einer lebenslang währenden, künstlich inszenierten Kindheit.
Interessant ist, wie der Autor die Rolle von Kunst und Kultur analysiert. Das alles geschehe mit tatkräftiger Hilfe kultureller Instrumente und Medien, behauptet er – vor allem des Kinos. Dieser unermüdliche Produzent von Sehnsüchten und Spiegel von Träumen sei Wegweiser nicht nur für das Theater und die Kunst, sondern auch Weichensteller für die Wirtschaft. Gerade großen Hollywoodfilmen lasse sich ablesen, wie weit die Anpassung an die Infantilisierung fortgeschritten ist. Die neuen Blockbuster weisen universale kindliche Merkmale auf, wie „Comic-Handlung, Charaktere, die selbst Markeneigenschaften haben, unzählige Fortsetzungen, ausgiebiges Product-Placement und Werbeeinblendungen für Fastfood (...), dürftige Plots und noch dürftigere Dialoge“, analysiert der Politikwissenschafter die Produkte der Traumfabrik als Symbol für einen „triumphierenden Kapitalismus“.
Um die Sehnsucht nach fortdauernder Kindhaftigkeit am Köcheln zu halten, bedarf es eines hohen Investments in das Wecken entsprechender Bedürfnisse und Bestätigen des Möglichen und Machbaren. So zahlte etwa die USA 16 Milliarden Dolar im Jahr 2003 an Auslandshilfe, für Werbeausgaben aber geschätzte 276_Milliarden Dollar. Investitionen, die sich à la longue doch lohnen: Immerhin zeichnen 11,5 Prozent der Weltbevölkerung für rund 60 Prozent der weltweiten Ausgaben für privaten Konsum verantwortlich.
Natürlich begann der Trend zum Jugendkult schon nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute will man das Image von Lässigkeit – wie Jeans und heraushängende Hemden – bis ins „Rentenalter schmuggeln“. Mittlerweile genügt es nicht mehr, die Alten zu infantilisieren. Ständig müssen neue Gruppen erschlossen werden, schon Kleinkinder sind als kaufkräftige Klientel im Visier des Marktes. Überall werde die Infantilisierung gefördert – auch an den Hochschulen, die zu Wissensfabriken geworden seien, deren Studenten zu unersättlichen Konsumenten.
Auch dies wiederum eine Reaktion auf Stress im Lehrbetrieb und auf die Angst vor einer ungesicherten Zukunft. Kinder wollen „haben“, ohne Rücksicht auf Bedürfnisse anderer – diese Haltung will der Markt für die Alten bewahren: Eingefroren in der Zeit, sollen alternde Erwachsene jugendliche Verbraucher bleiben. Peter Pan ist überall: „Ich will für immer ein kleiner Junge sein und meinen Spaß haben.“
Benjamin Barber: „Consumed. Wie der Markt Kinder verführt, Erwachsene infantilisiert und die Demokratie untergräbt“.
Verlag C.H. Beck, München 2008
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