Dienstag, 28. April 2009

Klimawandel


Jetzt, wo es wahrscheinlich schon zu spät ist, reden plötzlich ALLE vom Klimaschutz. Die Politiker in den verschiedensten Farbschattierungen, überschlagen sich fast im Eifer, die Welt und uns zu retten. Fast könnte man glauben, die Erkenntnis eines drohenden Klimawandels, sei erst vor wenigen Monaten bekannt geworden. Die Fakten sagen jedoch etwas anderes.

Chronologie: Umwelt - Klima

1822
Der französische Mathematiker Jean Baptiste Joseph Fourier beschreibt als erster den “Glashauseffekt” (heute als Treibhauseffekt bekannt) von atmosphärischen Gasen. Er stellt fest, dass diese die von der Erde ins Weltall abgegebene Infrarotstrahlung absorbieren und sich dadurch die Atmosphäre erwärmt.

1850
Der britische Wissenschaftler John Tyndall erkennt Kohlendioxid neben Wasserdampf als hochwirksames Treibhausgas.

1896
Dass durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas erhebliche Mengen von Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen und den “wärmenden Glashauseffekt” verstärken, schlussfolgert erstmals der schwedische Chemiker Svante Arrhenius. Ihm gelingt auch, den Effekt zu berechnen. Er sagt daraufhin eine bis dahin noch nie erlebte Erwärmung der Lufttemperatur voraus.

1941
Der deutsche Meteorologe Hermann Flohn äußert die Befürchtung, dass “die Tätigkeit des Menschen zur Ursache einer erdumspannenden Klimaänderung” führen könne.

1957
Die Wissenschaft beachtete den von Fourier und Arrhenius beschriebenen Treibhauseffekt jahrzehntelang kaum. Erst mit dem Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957 startet ein Netzwerk von Wissenschaftlern eine systematischere Erfassung klimarelevanter Daten rund um den Erdball.

1958
Die meteorologische Station auf dem hawaiianischen Vulkan Mauna Loa beginnt mit einer permanenten Aufzeichnung des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre.

1970
Das Massachussetts Institute of Technology veröffentlicht eine vielbeachtete “Untersuchung des menschlichen Einflusses auf das Klima”, in der die Emission von bestimmten Gasen, vor allem von Kohlendioxid, als mögliche Ursache einer Klimaerwärmung genannt wird.

1972
Das Problem des Treibhauseffekts wird auf der Welt-Umweltkonferenz in Stockholm ausführlich diskutiert.

1979
Die erste Weltklimakonferenz in Genf gilt als Geburtsstunde der neueren Klimaforschung. Die Regierungen der Welt werden aufgefordert, “potentielle von Menschen verursachte Änderungen im Klima, die sich nachteilig auf das Wohl der Menschheit auswirken könnten”, zu verhindern. Mit gewaltigem Aufwand sind seither weltweite Forschungsprogramme und -netzwerke entstanden, die in Form und Ausmaß als historisch einmalig betrachtet werden können.

1988
Seit diesem Jahr sammelt der Weltklimarat, das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), dem tausende Forscher aus aller Welt zuarbeiten, das globale Wissen über die Veränderung unserer Atmosphäre. Die Wissenschaftler demonstrieren zudem der Politik mit Szenarien, welches Klima in 50 oder 100 Jahren zu erwarten ist.

1992
Bei der Weltumweltkonferenz in Rio de Janeiro einigen sich die Staaten auf die so genannte Klimarahmenkonvention: Internationaler Klimaschutz wird dadurch als eigenständiges Politikfeld im Rahmen der Vereinten Nationen verankert. Doch es werden vorerst nur unverbindliche Absichtserklärungen abgegeben.

1995
In Berlin findet die erste der jährlichen Zusammenkünfte der Vertragsstaaten der Klimakonvention (COP) statt.

1997
Nach zähem Ringen verabschieden 167 Mitgliedsländer der Klimakonvention das Kyoto Protokoll. Um in Kraft zu treten muss es von mindestens 55 Staaten, die für 55 Prozent der CO2-Emissionen der Industrieländer verantwortlich sind, ratifiziert werden. Die Industriestaaten verpflichten sich, ihre Treibhausgasemissionen bis 2012 um durchschnittlich 5,2 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren.

2002
In Yokohama geht der “Earth Simulator”, der leistungsstärkste Supercomputer der Welt in Betrieb. Mit seiner Hilfe soll das gesamte Klimasystem der Erde – Atmosphäre, Ozeane, Biosphäre und Stratosphäre – simuliert werden. Der Gesamtspeicher des Systems umfasst 10 Terabytes.

2005
Das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft. Von den Industrieländern beabsichtigen lediglich die USA und Australien, es nicht zu ratifizieren.

Quelle: Technology Review 06/2006

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